Die Logistikprobleme in Großbritannien werden weltweit wahrscheinlich kein Alleinstellungsmerkmal mehr bleiben. Einem Bericht nach werden sich zahlreiche LKW-Fahrer in den USA weigern, wenn es um eine Impfung gegen das Corona-Virus geht.
Impfpflicht für Unternehmen mit über 100 Beschäftigten
Joe Biden hat als US-Präsident kürzlich eine Impfpflicht für Unternehmen verhängt, die mehr als 100 Beschäftigte haben. Dies wird die Logistik-Branche treffen. So würden zahlreiche US-Transportunternehmen darunter leiden können. Es gibt mehrere hunderttausend Berufskraftfahrer in den USA, die sich dementsprechend impfen lassen müssen.
Zwei Spedition-Fachzeitschriften, das „Commercial Carrier Journal“ wie auch das „OverDrive“ berichten demnach, dass Umfragen eine hohe Skepsis offenbaren. 30 % aller LKW-Fahrer würden angeben, lieber den Job zu verlassen als sich impfen zu lassen. Allerdings ist dem Bericht nicht zu entnehmen, ob die Angaben sich auf alle LKW-Fahrer insgesamt beziehen oder nur auf die Gruppe derjenigen, die entweder nicht geimpft sind oder sich nicht impfen lassen wollen.
Dennoch: Die Angaben können gravierende Auswirkungen vorwegnehmen. Denn dem Bericht nach würden 70 % aller Güter in den USA per LKW transportiert werden. Verlieren die Unternehmen LKW-Fahrer, dann würden die Mängel noch größer werden. So wird berichtet, aktuell würden in den USA schon 80.000 LKW-Fahrer zu wenig unterwegs sein.
Einer der Hintergründe soll die Corona-Politik sein. In den vergangenen Monaten haben – dem Bericht nach – viele LKW-Fahrer damit leben müssen, dass sie bei den Anlieferungen der Waren nicht einmal aus den LKW-Kabinen hätten aussteigen dürfen.
Das Weiße Haus von Joe Biden scheint zu reagieren. Am 20. Oktober habe der Präsident eine Durchführungsverordnung unterschrieben, bei der die Gewichtsbeschränkungen für LKWs aufgehoben worden sei (womit es einfacher wird, mehr Waren auf einer schrumpfenden Zahl von LKWs aufzunehmen). Die Erwartungen sind verheerend. So würde es ausreichen, dass auch nur 20 % der Fahrer wegen der Impfpflicht die Arbeit niederlegen würden, um 15 % der Transportkapazitäten des Landes zu verlieren.