Das Robert-Koch-Institut hat am 12. März eine Prognose veröffentlicht, wonach es „Mitte April“ wegen der besorgniserregenden britischen Virus-Mutation vermutlich zu einer 7-Tages-Inzidenz (Ansteckungen pro 100.000 Einwohner) von 350 kommen werde. Ein Forscher-Team des Kanzleramts-Beraters Kai Nagel prognostizierte eine weitaus dramatischere Zahl. Demnach soll es im Mai sogar zu einer Inzidenz von bis zu 2000 kommen.
Die Lauterbach-Prognose…
Beide Prognosen hat der „Gesundheitsexperte“ und Talkshow-Dauergast Karl Lauterbach (SPD) umgehend in die Öffentlichkeit gebracht. Lauterbach erklärte, die Prognosen des RKI „seien realistisch und entsprächen auch seinen Einschätzungen“. Lauterbach warnte, sich auf die Prognose Nagels stützend, erneut vor einer „massiven Zunahme von Covid-Toten und Betroffenen des Long-Covid-Syndroms“.
Der Inzidenzwert bleibt trotz der Prognosen weit dahinter zurück. Am Montag meldete das RKI eine Inzidenz von lediglich 169 – eine Messkriterium, welches von zahlreichen Experten als nicht aussagekräftig erachtet und für das tatsächliche Infektionsgeschehen als nicht geeignet angesehen wird. Dennoch reagierte die Politik so, also ob es zu Massen-Erkrankungen und Massen-Todesfällen gekommen sei.
Beim Corona-Gipfel am 22. März wurde erneut vor „einer Überlastung des Gesundheitswesens“ im April gewarnt, verursacht durch die angebliche „dritte Welle“. Die Folge ist die nun von Bund und Ländern beschlossene sogenannte „Notbremse“ – eine Gesetzesänderung des Infektionsschutzgesetzes, welche weitreichende Grundrechtseingriffe gesetzlich zementiert.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki sagte der BILD-Zeitung, dass es „offenbar ein übliches Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen sei, Angst zu verbreiten. Das RKI müsse sich den Vorwurf gefallen lassen, es sei ein willfähriger Erfüllungsgehilfe der Bundesregierung, um die jeweils nächsten harten Maßnahmen quasi-wissenschaftlich zu begründen“.