Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat nun zum einen vor zu schnellen Lockerungen gewarnt und zum anderen darauf verwiesen, dass es schon bald neue Mutationen geben könnte. Der Gesundheitsminister geht also davon aus, dass die Pandemie auch 2022 noch nicht vorbei sein wird. Die Infektionszahlen sind so hoch, dass es praktisch ausgeschlossen sei, neue Mutationen zu verhindern. Dies allerdings entspricht dem Kenntnisstand, den wahrscheinlich alle Epidemiologen und Virologen ohnehin teilen würden. Das Corona-Virus, so viel war von verschiedener Seite seit Beginn an formuliert worden, wird nicht einfach verschwinden. Auch die „Zero Covid“-Bewegung ist mit dieser Vorstellung inzwischen wahrscheinlich gescheitert, so die Beobachtung an den internationalen Geschehnissen. Selbst Australien hat diese Strategie mittlerweile aufgegeben.
Lauterbach warnt – und kündigt einen „Super-Sommer“ an
„Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fürchtet, dass die Corona-Pandemie sich weiter verschärfen wird und neue Mutationen entstehen könnten. Das liege an den derzeit hohen Infektionszahlen, sagte er dem „Stern“.
Im Moment habe das Virus die besten Bedingungen, sich weiterzuentwickeln. „Dass bei diesen hohen Infektionszahlen keine Mutationen entstehen, ist epidemiologisch undenkbar“, so Lauterbach. Deswegen geht er auch nicht von einem nahen Ende der Pandemie aus. „Dass die Pandemie mit Omikron vorbei ist, halte ich für ausgeschlossen. Wir können nur hoffen, dass die neuen Mutationen harmloser sind. Bislang war das leider nicht der Fall.“ Dennoch will der Minister nicht pessimistisch in die Zukunft blicken. „Wir werden einen Super-Sommer haben, wie im letzten Jahr auch“, sagte Lauterbach.“
Die Warnung ist im Zusammenhang mit den Diskussionen um Lockerungen zu verstehen – Lauterbach betont, die Lockerungen dürften aktuell nicht zu schnell vorgenommen werden.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur