Karl Lauterbach empfiehlt allen Kassenpatienten, jetzt ordentlich auf die Zähne zu beißen. Einmal noch werden jetzt die Beiträge – im kommenden Jahr – massiv steigen (0,8 Punkte) und dann nicht mehr. Weil die Krankenhaus-Reform, die er zu verantworten hat, mittelfristig wirkt. Der Minister sieht sich mit seiner Arbeit auf gutem Weg: „Mit den Reformen, die wir jetzt schon gemacht haben, die jetzt anfangen zu wirken, und den Reformen, die wir gerade machen, kommt tatsächlich auch dieser Beitragssatzanstieg zu einem Stopp.“
Immerhin: Wer Corona stoppt, kann auch die Kassenerhöhungen stoppen
Das sagt der Richtige: Für viele noch der Held der Corona-Zeit, der Mahner und Stopper ist jetzt auf dem Weg, die nächsten Kassenerhöhungen zu stoppen. Nur einmal noch müssen wir jetzt stark sein, so der Appell in etwas freier Rede.
Nun war kürzlich erst ein anderer Kassenschock für viele Menschen spürbar. Die Zusatzbeiträge wurden erhöht. Wir erinnern.
„Ein ungewöhnlicher Vorgang belastet derzeit die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland: 17 Krankenkassen haben mitten im Jahr ihre Zusatzbeiträge erhöht, was sonst meist zum Jahreswechsel geschieht. Laut einer Analyse von Finanztip sind 7,6 Millionen Versicherte davon betroffen. Grund für die Erhöhungen sind finanzielle Engpässe bei den Krankenkassen
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag ist 2024 von 1,6 auf 1,7 Prozent gestiegen, doch einige Kassen mussten ihn weiter anheben. Seit Mai haben 22 Krankenkassen die Beiträge erhöht, davon 17, die bereits zum Jahreswechsel die Beiträge angehoben hatten.
Kassen erhöhen die Versicherten-Kosten
Zu den betroffenen Kassen gehören die BKK Diakonie (2,69 %), die BKK Dürkoppadler (2,55 %), die BKK24 (2,55 %) und die KKH mit dem höchsten Satz von 3,28 %.
Versicherte haben bei einer Erhöhung ein Sonderkündigungsrecht und können innerhalb von zwei Monaten zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln. Der Wechselprozess wurde seit 2021 vereinfacht und kann online abgewickelt werden, ohne dass eine Versicherung erforderlich ist
Die erneuten Beitragserhöhungen verursachen die finanziellen Probleme vieler Krankenkassen und belasten die Versicherten zusätzlich. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Erhöhungen erfolgen.“
Jetzt wissen wir es: Was Lauterbach jetzt schon angepackt hat an Reformen, wird greifen. 2026 schon ist der Anstieg vorbei (das Rad wird aber nicht zurückgedreht, Versicherte müssen dann Jahr für Jahr die neuen, höheren Beiträge zahlen, aber der Anstieg, der ist gestoppt).
Im Ergebnis werwden die Kosten kurzfristig etwas höher, wie der Minister betont. Aber dafür hätten wir in zehn Jahren ein paar Hundert Krankenhäuser weniger: „Das ist auch richtig so. Für diese Krankenhäuser haben wir nicht den medizinischen Bedarf“.