Karl Lauterbach hat in den vergangenen Monaten bei diversen Fernsehauftritten und über Twitter bereits waghalsige Prognosen und Mahnungen ausgesprochen. So machte er jüngst die UEFA für viele Tote verantwortlich, die es dann gar nicht gab. Nun übertrifft der Mann sich beim Thema Afghanistan offenbar sogar selbst. Die Welt blickt gebannt, ob etwa die Ortshelfer der Bundeswehr es wenigstens zum Teil noch schaffen, vor den Taliban zu fliehen. Die Medien fragen sich, ob Frauen wieder wie im Mittelalter behandelt würden. Lauterbach denkt offenbar nur an das Eine.
Gebt den Afghanen – Impfstoff
Lauterbach twitterte denn auch zum Impfstoff in Deutschland: Der Impfstoff verfällt und kann nicht weitergegeben werden. Hier brauchen wir eine schnelle unbürokratische Lösung. Der Impfstoff könnte zB nach Afghanistan gegeben werden. Dort liegt die Impfquote bei 2 %.“
Für die meisten Menschen in Afghanistan dürfte aktuell der Schutz vor Corona durch eine Impfung das geringere Problem sein. Viele haben offenbar existenzielle Angst vor der Übernahme der politischen Macht durch die Taliban. Wer selbst den Taliban angehört, wird gleichfalls andere Sorgen haben.
Denn die Taliban haben jüngst erklärt, sie lehnten Corona-Impfstoffe ab. Dies wird sich religiös begründen.
Lauterbach lässt u.a. nicht nur ein Mindestmaß an Empathie bezüglich der Leiden in Afghanistan aufkommen. Lauterbach erläutert auf Twitter zu diesem überraschenden Vorstoß nicht einmal, wie er sich die Spendenaktion wohl vorstellen würde. Derzeit schaffen es die Flugzeuge kaum oder nur mit größter Mühe, überhaupt auf dem Flughafen von Kabul zu landen. Noch sichern die US-Amerikaner den Flughafen ab. Zivilisten, die von der Stadt Kabul aus den Flughafen erreichen wollen, scheitern an den Kontrollen durch die Taliban, so die Beschreibung.
Karl Lauterbach müsste der Welt – und vor allem den Afghanen – vielleicht kurz erläutern, wie er die Impfstoffe sauber landen und dann (auch noch gegen den Willen der Taliban) verteilen möchte. Möglicherweise allerdings hat Herr Lauterbach ähnlich seinem Parteikollegen, Außenminister Heiko Maas, die Entwicklung in Afghanistan nicht in vollem Ausmaß mitbekommen.