Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat wie der grüne Gesundheitspolitiker Dahmen nun auf die Veröffentlichung der RKI-Protokolle zur Corona-Pandemie reagiert. Lauterbach ging u.a. auf die in den sozialen Medien oft diskutierten Passagen dazu ein, dass z. B. die Lockdowns einen größeren Schaden anrichteten als Corona selbst. Das habe sich auf „Afrika“ bezogen.
In Deutschland seien in der frühen Pandemiephase deutlich weniger Menschen verstorben als in anderen Ländern mit einer ähnlichen Bevölkerungsstruktur – alten Leuten. Das Schwärzen in den Protokollen sei ein Schutz für Mitarbeiter. Dies habe RKI-Mitarbeiter betroffen, keine Politiker – das RKI habe keine politische Weisung erhalten, sondern habe durch eine eigenständige wissenschaftliche Leistung einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie geleistet. Das RKI ist indes dem Gesundheitsministerium unterstellt.
Bizarre Theorie?
Etwas bizarrer fielen die Theorien Lauterbachs und Dahmens in den sozialen Medien aus, so Kritiker: Beide Politiker haben in unterschiedlichen Tweets darauf verwiesen, die RKI-Files würden in irgendeiner Form von „ausländischen Nachrichtendiensten“ oder durch „Einmischung fremder Regierungen“ genutzt. Stellvertretend dafür die Äußerung von Lauterbach: „Mein Statement zu den sogenannten ‚RKI-Files‘. Aufklärung ist gut, aber wir dürfen nicht durch Einmischung fremder Regierungen Verschwörungstheorien in Sozialen Medien entstehen lassen. Das @rki.de hat wissenschaftlich unabhängig viel geleistet.“
Quelle: https://twitter.com/1234Fit/status/1772526168828248559/photo/1
Erstaunlich, denn die Protokolle selbst sind vom RKI herausgegeben und offensichtlich auch angefertigt worden. Die Passagen sind in Zusammenarbeit mit einer Rechtsanwaltskanzlei geschwärzt worden und die Diskussion darum war erwartbar. Dass sich ausländische Nachrichtendienste oder Regierungen darüber freuen, mag stimmen. Dass diese hier eine zentrale Rolle spielen, ist offensichtlich Lauterbach und Dahmen zeitgleich eingefallen.
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