Der Landwirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland, Cem Özdemir, möchte dabei helfen, festsitzendes Getreide in der Ukraine zu exportieren. Russland versuche durch seine Aktivitäten, mit dem wachsenden Hunger in der Welt Druck aufzubauen. Er wolle mit seinen Amtskollegen den Zugang zu den Weltmärkten für die Ukraine erläutern.
Özdemir möchte Ukraine Zugang zu Weltmärkten für Weizen sichern
„Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will der Ukraine helfen, in ukrainischen Häfen festsitzendes Getreide zu exportieren. „Immer wieder erreichen uns Berichte über gezielte Attacken Russlands auf Getreidesilos, Düngerlager, landwirtschaftliche Fläche und Infrastruktur“, sagte Özdemir dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagausgaben).
Dahinter stecke offenbar der Versuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin, „die Ukraine auch als Konkurrenz langfristig auszuschalten“. Özdemir fügte hinzu: „Mit dem wachsenden Hunger in der Welt versucht Russland, Druck aufzubauen. Gleichzeitig kommen Russland die massiv gestiegenen Marktpreise zupass, weil es neues Geld ins Land bringt.“ Beim G7-Gipfel der Agrarminister Mitte Mai werde er deshalb mit seinen Kollegen darüber sprechen, wie der Zugang zu den Weltmärkten für die Ukraine dennoch gewährleistet werden könne, sagte der Grünen-Politiker.
„Wir müssen alternative Verkehrswege ermöglichen. Der Weg über die Schiene kann eine Lösung sein, um Getreide zu exportieren – wenn auch mit viel Aufwand und mit beschränkten Kapazitäten. Wir werden als Bundesregierung alles tun, was geht.“ Probleme beim Transport über die Schiene bereiteten unterschiedliche Spurweiten oder verwendungsfähige Container in der hohen benötigten Stückzahl.
Zudem bombardiere Russland nun auch Eisenbahnanlagen. Derzeit sitzen laut UN-Welternährungsprogramm knapp 4,5 Millionen Tonnen Getreide in ukrainischen Häfen und auf Schiffen fest und können nicht genutzt werden. Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der weltweit wichtigsten Erzeuger von Weizen sowie ein großer Mais-Produzent. Viele Länder, etwa in Nordafrika, sind abhängig von günstigem Weizen aus der Ukraine.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur