Claudia Roth, Kulturstaatsministerin der Grünen, hat die „Letzte Generation“ für die Anschläge auf Kunstwerke kritisiert. Dies sei der falsche Weg. Der Schaden wäre immens und würde auch die Falschen treffen. Der Anschlag zähle nicht zu „Aktionsformen“, die etwas bewirken würde. „Protest dürfe radikal sein“, wird Roth zitiert, aber „nicht willkürlich“.
Roth: Protest darf radikal sein, aber nicht willkürlich
„Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat Anschläge auf Kunstwerke durch Mitglieder der Klimabewegung „Letzte Generation“ scharf kritisiert. „Kunst für den Klimaschutz zu attackieren – das ist aus meiner Sicht definitiv der ganz falsche Weg“, schreibt sie in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin Focus.
„Der Schaden ist groß und trifft die Falschen.“ Die „Letzte Generation“ hatte am Sonntag im Potsdamer Barberini-Museum ein Gemälde des Impressionisten Claude Monet angegriffen. Zwei Personen schütteten Kartoffelbrei auf die Glasscheibe vor dem Bild „Les Meules“ (Die Getreideschober). Anschließend klebten sie sich unter dem Gemälde an der Wand und am Boden fest.
Roth, die selbst aus der politischen Protestbewegung kommt, stellte klar, dass Protest selbstverständlich zur Demokratie gehöre. Sie verstehe sehr gut den Frust und Ärger, gerade der jüngeren Generation. „Allerdings sind Attacken auf Kunstwerke aus meiner Sicht keinesfalls Aktionsformen, die hier etwas bewirken, ganz im Gegenteil. Damit werden Kunstschätze, die Teil unseres europäischen und weltweiten Kulturerbes sind, angegriffen. Eine mögliche Beschädigung dieser Kunstwerke, ihrer oft auch historischen Rahmen und auch weiterer Kunstwerke in der Nähe, wird dabei zumindest billigend in Kauf genommen.“
Protest dürfe radikal sein, aber nicht willkürlich. Auf die Frage der „Letzten Generation“, was mehr wert sei – Kunst oder Leben -, erwiderte die Staatsministerin: „Als ob Kunst und Leben ein Gegensatz wären. Genau umgekehrt wird ein Schuh daraus: Kunst ist ein Lebenselixier. Für den Schutz des Lebens wie der Kunst müssen wir kämpfen.“
Foto: Claudia Roth, über dts Nachrichtenagentur