Karl Lauterbach twittert gern und oft – vor allem über Impfungen und Paxlovid, so der Eindruck seiner Kritiker. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat nun den Staat gewarnt. Die Kliniken benötigten auch einen Teil des Entlastungspakets. Kliniken würden beim Energiemangel, der im Paket beschrieben wird, gar nicht mehr erwähnt. Aktuell seien gut 40 % aller Krankenhäuser eigener Einschätzung nach so gefährdet, dass es zu einer Insolvenz kommen kann.
Die Lauterbach-Energie-Welle? 40 % Kliniken sehen sich gefährdet
„Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat Bund und Länder davor gewarnt, die Kliniken bei der Ausgestaltung des dritten „Entlastungspakets“ aus dem Blick zu verlieren. „Wir haben den Eindruck, dass die Bundesregierung glaubt, mit ihrem 200-Milliarden-Hilfspaket Krankenhäuser und andere Unternehmen über einen Kamm scheren zu können“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem „Spiegel“.
Das werde aber nicht funktionieren. Gaß bezog sich auf einen Beschlussvorschlag des Bundes für die Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag. Demnach sollen Bürger sowie Unternehmen zielgerichtet bei den gestiegenen Energiekosten entlastet werden – allem voran mit der derzeit erarbeiteten „Gaspreisbremse“. Die Runde der Ministerpräsidenten hatte in der vergangenen Woche noch ausdrücklich eine Hilfe für die Krankenhäuser in ihrem Beschluss gefordert, doch im Entwurf des Bundes finden die von hohen Energiekosten und steigender Inflation betroffenen Kliniken keine ausdrückliche Erwähnung. „Während andere Unternehmen einen Teil der Kostensteigerungen zumindest über Preisanhebungen ausgleichen können, ist dies für Krankenhäuser unmöglich“, sagte Gaß. „Wir können auch nicht zeitweise unseren Betrieb einstellen oder Temperaturen absenken, um Kosten einzusparen.“ Er forderte eine konkrete Hilfszusage des Bundes und der Länder bei der MPK am Dienstag. „Wenn im November in den Kliniken die Weihnachtsgelder ausgezahlt werden müssen, könnten ansonsten bei einem Teil der Krankenhäuser sehr bald die Lichter ausgehen.“ Nach Angaben der DKG sehen derzeit rund 40 Prozent der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation so gefährdet, dass Insolvenzen drohen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Krankenhausflur, über dts Nachrichtenagentur