Die Bundesregierung hat sich auf eine neue Kraftwerksstrategie geeinigt, heißt es allenthalben. Zumindest haben sich die Spitzen der Koalition, Olaf Scholz, Christian Lindner und Robert Habeck sich offenbar eine „Einigung zur Kraftwerksstrategie“ ausgedacht. Diese Einigung ist bis dato nur in Form eines Papiers festgehalten. Bis zum Sommer sollen „weitere Details“ besprochen werden.
Die Einigung jedoch hat erneut Streit und Zweifel ausgelöst. So etwa – wie es der Bericht auch zeigt – unter den Grünen und unter „Klimaschützern“. Die setzten bislang auf das Versprechen der Grünen, den Ausstieg aus der Kohleverstromung vom Jahr 2038 auf das Jahr 2030 vorzuziehen. Dies war als „Ideal“ im Koalitionsvertrag so festgeschrieben worden.
Die Rechnung geht nun wohl nicht mehr auf.
Rechnung geht nicht auf
Denn die Einigung sieht vor, dass Deutschland bis zum Jahr 2030 insgesamt gut 24 Gigawatt neue Kraftwerkskapazitäten benötigt, die wiederum den Ausfall der Stromerzeugung durch Neue Energien auffangen sollen. Strom aus Windenergie und Sonnenenergie wird nicht immer reichen.
Dafür würden gut 40 Gaskraftwerke bis zum Jahr 2030 errichtet werden müssen. Das scheint nicht gewollt und auch nicht zu passieren. Das Papier sieht vor, dass „kurzfristig“ 10 Gigawatt neuer Kraftwerke ausgeschrieben werden. Damit würde es technisch nicht mehr möglich sein, bis zum Jahr 2030 die zu bauenden Gaskraftwerke tatsächlich zu errichten.
Dann allerdings benötigt es den Strom aus anderen Quellen. Dafür wird es nach dem AKW-Ausstieg vor allem Kohlekraftwerke benötigen. Das ist absehbar – sehr zum Leidwesen derer, die den Grünen und dem „Ideal“ des Ausstiegs vertraut haben. Es wird kaum gelingen, die Erneuerbaren Energien auf einen Erzeugungsanteil von 80 % auszubauen.