Die SPD hat mit weniger als 26 % bei der Bundestagswahl bei weitem nicht so viele Stimmen geholt wie Gerhard Schröder bei dessen Abwahl als Kanzler 2005. Dennoch sieht sich die Partei aktuell offenbar im Vorwärtsmarsch. Der designierte Vorsitzende Lars Klingbeil, aktuell noch Generalsekretär, sieht jedenfalls eine Machtbasis geschaffen. Die SPD könne Fridays for Future bis hin zu Industriearbeitern verbinden. Einem Agenturbericht zufolge geht es davon aus, die SPD könne jetzt ein sozialdemokratisches Jahrzehnt gestalten.
SPD ist vorne…
Der Bericht zitiert eine Aussage gegenüber einer großen Sonntagszeitung: „Der SPD-Generalsekretär, Lars Klingbeil, hat sich optimistisch über die neue Regierung und die Bedeutung der SPD als Regierungspartei geäußert. Der „Welt am Sonntag“ sagte Klingbeil, der im Dezember zum SPD-Vorsitzen gewählt werden will: „Wir können jetzt ein sozialdemokratisches Jahrzehnt gestalten.“
Als Parteichef werde Klingbeil nicht den Fehler machen, der sich im Machtkampf zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem damaligen SPD-Chef Oskar Lafontaine verheerend ausgewirkt habe. „Aus der Parteizentrale wurde ein Machtkampf gegen den Kanzler geführt. Das wird es mit mir und Saskia Esken nicht geben.“ Als Parteivorsitzender würden Esken und er die Regierungsarbeit begleiten.
„Olaf Scholz weiß, dass er sich auf uns verlassen kann.“ Klingbeil sagte außerdem, dass die Partei auch in weiterer Zukunft bei der Doppelspitze erhalten werde. Klingbeil kündigte einen großen Wurf als Regierungsprogramm der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP an. „Ich bin optimistisch, dass wir einen großen Aufbruch hinbekommen und in den ersten vier Jahren dieser Koalition das Land umfassend modernisieren werden.“
Entstehen werde ein großes Innovationsprojekt, das Klimaschutz und die Schaffung von Arbeitsplätzen miteinander vereine. Auch bei der Digitalisierung werde die kommende Regierung den Schalter umlegen und das Land nach vorne bringen. „Es ist unser Anspruch, dass Deutschland wieder in der Champions-League spielt“, sagte Klingbeil der „Welt am Sonntag“.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Lars Klingbeil am 06.12.2019, über dts Nachrichtenagentur