Die neue Bundesregierung inklusive der Besetzung der Ministerien ist jetzt zusammen gestellt. Dabei sind Überraschungen in der SPD größer als etwa bei den Grünen. Die größte Überraschung war, dass Anton Hofreiter, Verkehrs- und Landwirtschaftsspezialist, nicht Minister geworden ist. Der verzichtete nun zudem darauf, den Fraktionsvorsitz der Grünen im Deutschen Bundestag fortzuführen. Nach einem Agenturbericht hat nun der Geschäftsführer der Grünen den Umstand, dass Hofreiter auf nationaler Ebene nicht mit regiert, bedauert. Michael Kellner habe ihn sich „sehr gewünscht“, heißt es. Hofreiters Konkurrent war Cem Özdemir, der nun Landwirtschaftsminister wird. Özdemir hatte allerdings seinen persönlichen Wahlkreis in Stuttgart mit einem sehr starken Ergebnis gewonnen und hat sich bereits seit Jahren für verschiedene Ämter in Position gebracht. Hofreiter gilt als „Linker“ innerhalb der Grünen, Özdemir als „Realo“.
Kellner: Özdemir „einziger Minister mit Migrationsgeschichte“
Zumindest scheinen alle denkbaren Argumente in den internen Verhandlungen aufgetaucht zu sein. Bei Özdemir wird nun die Migrationsgeschichte im Agenturbericht erwähnt. „Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner bedauert die Nicht-Berücksichtigung des bisherigen Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter im künftigen Kabinett. „Ich hätte mir Anton Hofreiter sehr gewünscht, will aber auch sagen, Cem Özdemir steht natürlich ebenfalls für eine gesellschaftliche Veränderung“, sagte er den Sendern RTL und n-tv.
Dessen Nominierung zum Landwirtschaftsminister sei ein „starkes Zeichen für unsere Republik“. Özdemir werde der einzige Minister mit Migrationsgeschichte sein. Dass die Entscheidung der Parteispitze für Özdemir und gegen Hofreiter für Ärger in der Partei gesorgt hatte, räumt Kellner ein. „Nun, es hat gerumpelt und es gab unterschiedliche Wünsche, und es ist auch wirklich schwer, alle unter einen Hut zu bringen.“
Aber insgesamt wollten die Grünen gemeinsam erfolgreich regieren.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur