Die Regierung hat im Frühjahr des vergangenen Jahres den letzten Schritt dafür unternommen, AKWs abzuschalten und uns abgeschaltet – von den AKWs im eigenen Land, die nicht mehr liefern. Das bedeutet allerdings weder, dass wir keinen Atomstrom mehr – aus dem Ausland – beziehen, noch, dass etwaige Risiken damit gestrichen wären. Zum Beispiel wird die Niederlande im Grenzbereich zu Nordrhein-Westfalen AKW bauen.
Einen Steinwurf von Deutschland entfernt: Neue AKW
Die Regierung in den Niederlanden sieht dies als Teil eines „ehrgeizigen Klimaplans“. Die Schutzmaßnahmen sollen insgesamt in den Niederlanden mit 28 Mrd. Euro subventioniert oder direkt finanziert werden. Es gibt Steuervergünstigungen für diejenigen, die Gas einsparen oder auch Subventionen für Investitionen in die Klimafreundlichkeit von Wohngebäuden. Wie in Deutschland wird zudem – wegen der CO-2-Preise – der Benzinpreis steigen.
Ein wesentlicher Beitrag jedoch kommt auch aus der Stromproduktion, namentlich durch den Bau von AKW. Die Niederlande möchte z. B. mit neuen Reaktionen „bis zu 13 % des niederländischen Stroms“ herstellen. Zwei neue AKW würden im Südwesten der Niederlande aufgebaut. Es wäre erstaunlich, wenn die AKW weiter als den berühmten – bildlichen – Steinwurf von Nordrhein-Westfalen errichtet würden.
So werden in der „Provinz Limburg“ auch Mini-Kernkraftwerke gebaut werden. Diese kleinen Kernreaktoren (SMR = „Small Modular Reactors“) werden gegenwärtig erst erforscht – aber immerhin. Diese sollen sicherheitstechnisch interessanter oder überlegen sein. Sie würden weniger radioaktives Material als die sonstigen Kernkraftwerke enthalten.
Es scheint nicht so zu sein, als könne sich Deutschland der Atomkraft tatsächlich entziehen. Allerdings wird hierzulande die Rückkehr zur selbst produzierten Atomkraft wohl eher nicht mehr in Gang gesetzt. Forderungen aus der Opposition sind zudem vergleichsweise kleinlaut.