Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD hat sich auch nach der Starkregen-Katastrophe zu Wort gemeldet. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung ist er der Meinung, dass wir uns in Deutschland künftig „darauf einstellen und vorbereiten“ müssten, „dass es in Zukunft mehr Naturkatastrophen geben wird und auch regelmäßig Pandemien“.
Schutz fehlt
Er habe gegenüber der Rheinischen Post geäußert, dass wir „beim Katastrophenschutz (…) genauso schlecht vorbereitet wie beim Pandemie-Schutz“ seien. Während Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gleichfalls mögliche Fehler beim Katastrophenschutz aufarbeiten möchte, sieht der Deutsche Landkreistag dem Bericht nach keinen Anlass, „das System grundlegend infrage zu stellen“.
Lauterbach meint, der Katastrophenschutz müsse wegen „mehr Naturkatastrophen“ künftig ausgebaut werden. Der habe eine zentrale Bedeutung. Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, meinte indes: „Wir sollten dieses außergewöhnliche Ereignis nicht zum Anlass nehmen, das System des Katastrophenschutzes grundlegend infrage zu stellen oder eine Verlagerung operativer Befugnisse von den Landkreisen und Städten auf den Bund zu fordern“.
„Gegen derart blitzschnell hereinbrechende Naturgewalten ist der Mensch ab einem gewissen Punkt einfach machtlos“, erklärte er. „Das sollten wir uns bewusst machen und es akzeptieren.“
Aktuell scheint umstritten, inwieweit etwa Warnungen vor der Katastrophe in den Tagen vor dem Unwetter und Starkregen ignoriert worden waren. Es gab unter anderem vom privaten Wetterdienst Jörg Kachelmanns entsprechende Meldungen, die allerdings offenbar entweder verschwunden sind oder nicht berücksichtigt worden sind. Die Diskussion um die vorhergehenden Warnungen, die nicht berücksichtigt wurden, wird sich in den kommenden Tagen noch weiter entspannen. Es ist unklar, ob die Warnungen etwa zu einer frühzeitigen Evakuierung hätten führen können.