Es ist noch nicht allzu lange her, da galt das Heizen mit Holz noch als eine Maßnahme zur Klimarettung, denn es wurde beim Verbrennen nur das Kohlendioxid freigesetzt, dass die Natur zuvor in vielen Jahren der Atmosphäre entzogen hatte. Damit schien ein CO2-Kreislauf gegeben, der klimaverträglich erschien, denn anders als bei der Verbrennung von Öl oder Gas kam kein im Boden gebundenes CO2 in die Atmosphäre.
Diese Zeiten sind inzwischen vorbei, denn die EU-Kommission hat nun auch dem Holz den Kampf angesagt. Bis 2030 soll es als Brennstoff und damit als Wärmequelle aus unserem Leben verschwinden. Anlass der Veränderung ist dieses Mal nicht das leidige Kohlendioxid, sondern der Feinstaub.
Holz setzt bei der Verbrennung zu viel von diesem frei und muss daher durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden. Interessant ist, dass man das große Problem mit dem Feinstaub erst jetzt registriert. Neu ist die Feinstaubthematik nicht und der Verbrennungsprozess von Holz im häuslichen Ofen hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls nicht wesentlich geändert.
Schildbürgerstreich oder organisatorische Unfähigkeit?
Warum wird also das Holz jetzt wegen des Feinstaubs als Energiequelle geächtet, während noch vor wenigen Jahren der Einbau von mit Pellets betriebenen Heizungen staatlich gefördert wurde? Einige werden an dieser Stelle möglicherweise von Willkür sprechen.
Doch selbst wenn man diesen Vorwurf nicht erhebt, wird in der breiten Masse der Bevölkerung kaum der Verdacht aufkommen, dass die nationalen Staaten und die europäischen Institutionen Einrichtungen sind, in denen weit vorausschauende Betrachtungen und Analysen zu gegenwärtigen Problemen angestellt werden.
Vielleicht wäre es angebracht, wenn man anstatt in operative Geschäftigkeit und Hektik zu verfallen, lieber im Vorfeld ein Problem erst einmal gründlich analysiert und dabei alle und nicht nur einige gewünschte Fakten und Konsequenzen bedenkt und erst dann eine Entscheidung trifft, wenn alle Aspekte klar und offen auf dem Tisch liegen.