Die Inflation kann nach Auffassung des Internationalen Währungsfonds (IWF) auch in den Industrieländern Einzug halten, berichtet die „Welt“. Der Preisauftrieb habe das Potenzial, eine „gefährliche Eigendynamik“ zu produzieren. Der IWF war bis dato in den zurückliegenden Jahren oft der Meinung, das Risiko einer inflationären Entwicklung sei vergleichswese überschaubar.
Deutschland weniger bedroht
Dabei, so ließe sich aus Sicht dieses Landes sagen, ist die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland offenbar besonders dramatisch. Denn im Ranking „aller Industrieländer“, wie es heißt, nehme das Land den vorletzten Platz ein. Lediglich in Japan würde der Aufschwung der Wirtschaft noch schwächer sein.
3,6 % sind für dieses Jahr insgesamt avisiert. Dies wird und würde nicht ausreichen, um zumindest den Rückgang aus dem vergangenen Jahr auszugleichen. Damals sind die Wirtschaftsdaten um -4,8 % nach unten gezogen worden. Aktuell allerdings steigt anders als 2020 auch die Inflation. Dies wiederum sieht der IWF vor allem in gestörten Lieferketten sowie in der Nachfrage begründet. Die habe sich im vergangenen Jahr gestaut.
Die Inflationsrate erwartet der IWF für das kommende Jahr wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie – damals war die Rate teils mit weniger als 1 % sogar sehr niedrig. Allerdings sei die Prognose mit Unsicherheiten behaftet, so die Organisation, die sogar von „großen Unsicherheiten“ spricht.
Während in Deutschland aktuell 2,3 % Inflationsrate gemessen wurden, liegt dieselbe Rate in den USA auf Basis der jüngsten Daten bereits bei 5,4 %. Wenn auch die Lebensmittelpreise massiv steigen – und nicht nur die Rohstoffpreise -, dann könnte es nach Meinung des IWF vor allem in Ländern des „globalen Südens“ existenzielle Krisen sowie eine politische Instabilität geben. Fraglich scheint, ob die aktuelle Politik des Schuldenmachens als Lösung der Pandemie-Bewältigung mit der weiteren Geldflut zu einer Inflationierung beiträgt. Dann wird auch der Euro an Kaufkraft verlieren.