Der Immobilienverband Deutschland (IVD) meldet für das Land trotz der neuen Rahmenbedingungen wie der hohen Bauzinsen neue Preissprünge zwischen dem 2. Quartal 2021 und dem Ende des 2. Quartals 2022 in Höhe von 9,7 %. Ob die Statistik relevant ist? Die Zinsen steigen erst seit dem Zeitpunkt an.
Neue Preissprünge bei Immobilien – nur wie lange?
„Die Immobilienpreise in Deutschland ziehen trotz hoher Bauzinsen, teurer Baumaterialien und hoher Energiekosten im Rekordtempo an. Das geht aus einer Marktuntersuchung des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) unter 450 Städten und Gemeinden hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten.
Laut des IVD-Wohn-Preisspiegels hätten Einfamilienhäuser mit mittlerem Wohnwert im Betrachtungszeitraum vom zweiten Quartal 2021 bis Ende des zweiten Quartals 2022 im bundesweiten Durchschnitt um 9,7 Prozent zugelegt – so viel wie noch nie seit Beginn des Betrachtungszeitraums seit dem Jahr 2000. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet demnach mittlerweile rund 500.000 Euro. Reihenhäuser mit mittlerem Wohnwert legten um 9,5 Prozent zu, in guten Wohnlagen sogar um 10,4 Prozent. Auch Eigentumswohnungen erzielten hohe Preissprünge. Sie wurden im Schnitt 12,1 Prozent teurer als noch vor einem Jahr verkauft. Spitzenreiter bei den höchsten Quadratmeterpreisen bleibt München. Im Bestand kostet der Quadratmeter demnach im Schnitt 9.750 Euro, im Neubau sogar 11.700 Euro. Die Preise für Baugrundstücke für Einfamilienhäuser legten laut des Reports auf Jahressicht um 10,2 Prozent zu. Die Neuvertragsmieten stiegen in mittleren Wohnlagen um 3,6 Prozent, in Lagen mit gutem Wohnwert um 3,3 Prozent. Im Neubau wurde der Quadratmeter im Schnitt um 3,4 Prozent teurer vermietet als noch vor einem Jahr. „Der Immobilienmarkt hatte bereits die Corona-Pandemie gut überstanden. Dass es ein Jahr später aber erneut zu solchen Preissteigerungen kommt, hat viele Marktbeobachter erstaunt“, sagte IVD-Präsident Jürgen Michael Schick den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er geht davon aus, dass die Mietpreise künftig wieder stärker steigen könnten. „Wer aufgrund der hohen Kosten nun den Sprung in die eigenen vier Wände nicht schafft, ist weiterhin auf Mietwohnungen angewiesen. Die Mietpreissteigerungen könnten sich also wieder beschleunigen“, sagte Schick. Das Ziel der Ampel-Koalition, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr bauen zu wollen, bezeichnete Schick als „völlig unrealistisch.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Einfamilienhaussiedlung mit Solarpark, über dts Nachrichtenagentur