Die Experten der Bundesregierung und ihres Rates sollten nach Meinung zahlreicher Kritiker auch die wirtschaftlichen Folgen von Maßnahmen bedenken. Nun melden sich die Taxi-Betreiber zu Wort: Einem Bericht nach würden immer mehr Taxi-Unternehmen ihren Betrieb einstellen. Ein Verbandssprecher des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen geht von einem Rückgang in Höhe von 30 % aus.
Wirtschaft leidet unter Corona – Corona-Hilfen nicht zielführend
„Der Bundesverband Taxi und Mietwagen beobachtet einen starken Rückgang bei Taxen und Taxi-Unternehmen in Deutschland in der Coronakrise. In Hamburg sei bereits ein „Tiefststand seit 50 Jahren, in Berlin ein Tiefststand seit 30 Jahren erreicht“, sagte Geschäftsführer Michael Oppermann RTL/ntv.
Bis Ende des Jahres rechne er damit, dass ein Drittel weniger Anbieter als vor der Krise auf den Straßen unterwegs sein könnten. Oppermann zufolge konnten im Taxigewerbe tätige Unternehmen Corona-Hilfen nur unzureichend wahrnehmen. Grund dafür sei beispielsweise, dass Fahrzeuge in der Branche üblicherweise gekauft und nicht geleast werden. Diese Finanzierungsform könne man aber nicht für Corona-Hilfen geltend machen.
Der Verband rechnet zwar damit, dass sich die Situation mit einem Rückführen der Corona-Maßnahmen verbessere: „Das wird uns aber nicht alleine retten, weil wir nicht glauben, dass der Markt wieder so sein wird, wie er vor Corona war“, so Oppermann. Gestiegene Fahrzeug-, Kraftstoff- und Werkstoff-Kosten sowie der gestiegene Mindestlohn setzten die Branche zusätzlich unter Druck. Eine Lösung könnte laut Oppermann sein, dass das Gewerbe „perspektivisch als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs auch in dessen Finanzierung“ integriert werden müsse. Das Taxi-Gewerbe leidet aber vermutlich auch unter neuen Mobilitätsformen wie Carsharing oder Leih-Rollern.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Taxis warten vor Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur