Karl Lauterbach hat erneut für Schlagzeilen gesorgt. Der Gesundheitspolitiker der SPD, dem vorgeworfen wird, ausgesprochen regelfreudig zu sein, ist von einer Leserin der „Bild“-Zeitung gefilmt worden. Der Politiker saß am Steuer eines Smart und telefonierte mit seinem Smartphone. Als er entdeckt wurde, legte er auf und legte sein Telefon beiseite.
Lauterbach: „Ich wusste, dass das bei Bild landet“
Der Politiker gab aber einen guten Grund für das in Deutschland inzwischen scharf verfolgte Vergehen an. Seine Fernsprecheinrichtung habe nicht funktioniert. Seine Mutter rief an. Die sei 86 Jahre alt und er nahm das Gespräch auf, um sich danach zu erkundigen, wie es ihr gehe. Er habe ihr dann gesagt, dass er später wieder anrufen werde.
Die Häme scheint groß. Die „Bild“-Redaktion führte eine Umfrage durch, bei der Menschen auf der Straße sich äußern durften. „Ach ne“, „Na, der traut sich was“. „Kennt man von ihm nicht anders“, „große Sauerei“ etc. sind Kommentare, die den Gesundheitspolitiker offenbar vorführen sollen. Es wird allerdings nicht ersichtlich, inwiefern die Umfrage zusammengeschnitten wurde und wie das Meinungsbild insgesamt aussieht.
In einem Interview mit der Redaktion räumte Lauterbach zudem unumwunden ein, er habe einen Fehler gemacht. In der Pandemie ginge es ihm darum, den Menschen zu helfen, sich richtig zu verhalten, um eigene Risiken zu vermeiden. Er sehe sich nicht als Lehrer oder wolle keiner werden. Er empfehle lediglich auf Grundlage jeweiliger wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie die Menschen und die Gesellschaft sich verhalten sollten.
Die Handy-Nutzung am Steuern dürfte Herrn Lauterbach allerdings inzwischen auch bereits wieder verziehen sein, so der Eindruck. Die Gnadenlosigkeit ihm gegenüber hielt sich bei dessen Regelübertretung weit in Grenzen.