Die Familienministerin Anne Spiegel ist nun zurückgetreten. Dies ist offenbar für Teile der CDU Anlass, um die Art der Ämtervergabe bei Grünen überhaupt zu kritisieren. Es sei nicht angemessen, die Ämter nach Proporz und Quoten zu besetzen, so der Chef der Hamburger CDU, Christoph Ploß, einem Bericht nach. Sofern Ämter in Ministerien nach dem Geschlecht, der Herkunft oder auch der Flügelzugehörigkeit vergeben würden und nicht auf Basis der Qualifikation oder Eignung, würde dies der demokratischen Kultur im Land schaden. Diese Aussage bezieht sich auf den Umstand, dass Anne Spiegel angeblich an das Amt der Familienministerin gekommen war, weil sie zum einen weiblich ist und zum anderen dem linken Flügel angehört. Den Grünen wird eine Besetzungsstrategie eben nach dem von Ploß beschriebenen Verfahren zugeschrieben. Kritiker dieser Sichtweise wiederum verweisen darauf, dass auch in anderen Parteien und auch in anderen Ländern stets nach Proporz entschieden wird. Dies ist die Eigenheit von Parteien, die lukrative Ämter vergeben dürfen. Anne Spiegel wird nach Auskunft der Grünen schnellstmöglich im Familienministerium wieder ersetzt werden.
Nach Rücktritt von Spiegel – werden die Grünen erneut nach Geschlechterzugehörigkeit oder Proporz besetzen? CDU-Chef aus Hamburg beschwert sich schon
„Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß hat nach dem Rücktritt von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) die Ämtervergabe generell kritisiert. „Anne Spiegel war offensichtlich mit ihrem Amt überfordert. Ihr Rücktritt ist daher konsequent“, sagte Ploß der „Welt“.
Die Affäre zeige auch, wie schlecht es sei, höchste Staatsämter nach Proporz und Quoten zu besetzen. „Wenn Ministerämter in erster Linie nach Kriterien wie Geschlecht, Herkunft oder Flügelzugehörigkeit statt nach Qualifikation und Eignung vergeben werden, schadet dies der demokratischen Kultur in unserem Land“, sagte Ploß.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur