Robert Habeck will die Strompreisbremse einem Bericht nach „früher“ als erwartet beginnen. Spätestens im Januar, so teilte er nun mit, solle die Entlastung einsetzen. Dafür sollen offenbar die sogenannten „Zufallsgewinne“ bei Stromproduzenten abgeschöpft werden. Es sei eine Frage der Solidarität, „dass davon ein Teil dem Gemeinwohl diene“, so Habeck.
Engpass sind derzeit die „Zufallsgewinne“, die abgeschöpft werden müssen
„Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die finanziellen Hilfen für Stromverbraucher eher als bislang erwartet starten. „Die Entlastung beim Strompreis muss in jedem Fall spätestens im Januar einsetzen“, sagte er dem „Handelsblatt“.
Die Bundesregierung will analog zu der im März startenden Gaspreisbremse eine Strompreisbremse umsetzen. Beim Gas ist ein Start aber wohl erst ab März möglich. Für den Übergang übernimmt der Bund im Dezember eine Abschlagszahlung der Gaskunden. Möglicherweise könnte die Regierung das beim Strom ebenfalls so handhaben. Habeck machte auf Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Strompreisbremse aufmerksam. Die Regierung will das Geld dafür über die Abschöpfung von „Zufallsgewinnen“ bei den Stromproduzenten einholen. „Die Abschöpfung der Zufallsgewinne ist eine extrem komplexe Aufgabe“, sagte Habeck. Normalerweise würde man sich dafür zwei oder drei Jahre Zeit nehmen, jetzt habe man aber nur zwei Monate.
„Wir setzen damit einen politischen Auftrag um, aber es ist gefahrgeneigt.“ Zweifel am Plan, die Gewinne auch rückwirkend abzuschöpfen, hält Habeck nicht für gerechtfertigt. „Grundsätzlich geht es um Gewinne, von denen die Energieproduzenten niemals zu träumen gewagt hätten“, sagte der Vizekanzler. Da sei es schon eine Frage der Solidarität, dass davon ein Teil dem Gemeinwohl diene.“
Habeck sagte aber, kritische Stimmen ernst nehmen zu wollen.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur