Die Verhandlungen um eine mögliche neue Koalition in Deutschland laufen noch nicht auf Hochtouren. Erste Schritte sind allerdings vollzogen. Aus gegebenem Anlass – weil darüber in Der Berichterstattung gerne hinweggesehen wird – verdeutlichen wir die Position, die die SPD gegenüber ärmeren Vermieter-Rentner gerne einnimmt. Klimaschutz ersetzt zumindest in diesem Tweet die frühere Sozialbindung der Partei. Frau Saskia Esken hatte als Co-Vorsitzende noch vor der Wahl auf Twitter einem Vermieter-Rentner geantwortet.
Wird wohl reichen, das Geld
Der hatte sich per Twitter gefragt, wie er als „kleiner Vermieter“, den geforderten CO-2-Preis wohl zahlen sollte. „Ich habe als Rentner 980,- € Rente, dazu eine Wohnung (60qm) in Berlin, die ich für 540,- € netto kalt an Senatsangestellte vermiete, ich brauche die rund 1.500 € zum Leben! Warum wollt ihr mich mit Mietendeckel und CO2-Umlage auf Vermieter strafen?
Saskia Esken ließ es sich nehmen, ihre oder die Position ihrer Partei per Twitter mitzuteilen. „„Ein Mietenmoratorium begrenzt den Anstieg der Miete auf die Höhe der Inflation – das müsste auch weiterhin zum Leben reichen. Der CO2-Preis lässt sich mindern, indem Sie in Wärmedämmung und klimafreundliche Heizung investieren. Dafür gibt es Förderung und günstige Kredite.“
Ein sicher freundlich und fachkundig gemeinter Hinweis mitten aus dem Leben. Der Rentner allerdings kalkuliert offenbar anders. Der antwortete noch einmal und verwies darauf, er lebe „wirklich von 1.500 €“. Die Wohnung habe er vor annähernd 30 Jahren selbst erworben, finanziert und als Handwerker auch eigenständig saniert. Und so fragte er noch einmal, wie er mit seinem Einkommen die neue Gas-Etagenheizung zahlen solle und die Wohnung dämmen sollte. Saskia Esken antwortete nicht mehr.