Minnesang und Reime im Deutschen Bundestag? Einem Bericht nach möchte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt eine Parlamentspoeten etablieren. Kein Abgeordneter jedoch müsse nun reimen, versicherte die Politikerin. Sie halte die Idee für großartig, insofern damit im „Hohen Haus ein stärkeres Bewusstsein für Sprache“ gefördert würde. Sie bedauerte, wie rasch in heutigen Zeiten eine „offene, konstruktive Debatte“ wie ihre „durch bewusstes Missverstanden verunmöglicht werden soll“.
Parlamentspoet nach Meinung von Göring-Eckardt eine Hilfe
„Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat ihre Unterstützung für die Idee eines Parlamentspoeten oder einer Parlamentspoetin gegen Kritik verteidigt. „Eine Parlamentspoetin soll keine politischen Reden im Plenum halten und kein Abgeordneter muss jetzt reimen“, sagte sie der „Rheinischen Post“.
Der Vorschlag eines Parlamentspoeten sei „eine großartige Idee, die wir ernsthaft diskutieren sollten“, so Göring-Eckardt weiter. „Dass wir einen guten Umgang mit Sprache brauchen, dass jemand widerborstig gegenhält mit sprachlichen Mitteln, auf Widersprüche aufmerksam macht, das kann uns nur guttun.“ Die drei Initiatorinnen hätten ihre Vorstellungen präsentiert. „Das ist ein guter Ausgangspunkt. Ich kann mir auch gut einen Wettbewerb vorstellen oder auch eine Förderung mit einem Stipendium. Vieles ist möglich.“ Grundsätzlich wünsche sie sich „gerade auch im Hohen Haus ein stärkeres Bewusstsein für Sprache“.
Zugleich habe sie großes Verständnis für Menschen, die sagten, „ich bin gerade in einer echt schwierigen Situation, ist das wirklich das Thema? Denen antworte ich: Es ist natürlich nicht das Thema. Aber es ist eine Form, über Themen zu reden.“ Bedauerlich sei allerdings, „wie schnell heutzutage eine offene, konstruktive Debatte durch bewusstes Missverstanden verunmöglicht werden soll“, so Göring-Eckardt.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Katrin Göring-Eckardt, über dts Nachrichtenagentur