Die Friedensbewegung leidet nach Meinung von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck an einem Mangel an Realitätssinn. Zudem postulierte er in dem Zusammenhang, dass Gewalt ein legitimes Mittel zur Verteidigung der Freiheit sei. Gauck argumentiert damit gegen die Forderung der „Friedensbewegung“, die Ukraine nicht mit Waffen zu beliefern. Fundamentaler Pazifismus scheint seiner Ansicht nach keine Option zu sein, um Frieden herbeizuführen.
Gauck gegen Fundamentalpazifismus
„Altbundespräsident Joachim Gauck hält den Einsatz von Gewalt für ein legitimes Mittel zur Verteidigung der Freiheit. „Für Freiheit zu kämpfen und nicht nur um Frieden zu beten habe ich immer als eine Möglichkeit der menschlichen Existenz akzeptiert“, sagte er der „Bild“.
Der Glaube, fundamentaler Pazifismus könne Frieden herbeiführen, sei ein „Mangel an Realitätssinn“. Er selbst habe in der DDR darüber nachgedacht, zur Waffe zu greifen. „Ich habe damals in der DDR die Losung `Schwerter zu Pflugscharen` aus taktischen Gründen mitgetragen und die Symbole auch an kritische Jugendliche verteilt. Viele von uns haben damals in der DDR einen taktischen Pazifismus an den Tag gelegt.“ Man sei nicht prinzipiell gegen Waffen gewesen, aber unter den Umständen einer Diktatur oder gar für sie wollte man nicht kämpfen, so Gauck.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Joachim Gauck, über dts Nachrichtenagentur