In den vergangenen Tagen ist wiederholt vorgeschlagen oder angedeutet worden, Altkanzlerin Merkel könnte die Vermittlung in der Ukraine-Krise übernehmen. Nun bewertete ein Friedensforscher den Vorschlag / die Idee: Ulrich Schneckener ist Vorsitzender der deutschen Stiftung Friedensforschung. Er hält es nicht für wahrscheinlich, dass Angela Merkel Vermittlerin werden könne. Laut Bericht würde es unter anderem zu früh sein, um eine Vermittlung aufzunehmen. Dafür würde es zunächst einen Waffenstillstand benötigen. Die Situation, dass Putin einen dritten Akteur einladen würde, werde erst eintreten, wenn er selbst die Kosten des Krieges als zu hoch ansehen würde.
Friedensforscherin glaubt nicht an Merkel als Vermittlerin
„Der Vorsitzende der deutschen Stiftung Friedensforschung, Ulrich Schneckener, glaubt nicht an eine Vermittlerrolle von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) im Ukraine-Krieg. Schneckener sagte der „Rheinischen Post“ (Mittwoch): „Frau Merkel als Vermittlerin ist nicht wahrscheinlich.“
Solche Vermittlungen durch ehemalige politische Persönlichkeiten kämen zumeist nur dann zustande, wenn diese auch von beiden Seiten eingeladen würden. „Beide Seiten müssen das ernsthaft wollen. Bei Putin sehe ich das nicht.“ Auch sei es für eine Schlichtung noch zu früh. „Im Moment schätze ich die Erfolgschancen für Vermittlungen als sehr schlecht ein“, so Schneckener. Zunächst müsse es einen Waffenstillstand geben, damit die Chance für eine weitergehende Vermittlung bestehe. „Davon sind wir weit entfernt.“ Der Professor an der Universität Osnabrück ergänzte, unklar sei zudem, wann die russische Seite einen dritten Akteur überhaupt akzeptieren würde.
„Die Situation wird erst dann eintreten, wenn Putin glaubt, dass die Kosten des Krieges selbst für ihn zu hoch sind. Aber wir wissen nicht, wo seine Schmerzgrenze liegt.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Angela Merkel und Wladimir Putin, über dts Nachrichtenagentur