Die Bewegung Fridays for Future, bedeutend für die Klimaschutz-Debatte auch in Deutschland, wird sich nach einer Ankündigung von Luisa Neubauer auflösen. Frau Neubauer gilt als „Sprecherin“ der Gruppierung in Deutschland. Die Gruppierung nehme sich ihren Worten zufolge ein Beispiel an der FFF-Bewegung in Neuseeland. Die hatte sich mit dem Verweis aufgelöst, dass die Auflösung ein Beitrag zur Entkolonialisierung sei.
Stimmen ignoriert
Die Bewegung habe, so die Erklärung in Neuseeland, die „berechtigten Stimmen und Forderungen der ‚BIPOC-communities (Black, Indigenous and Pepole of Color) ignoriert und gemieden. Diese Gruppierung sei allerdings vom Klimawandel besonders betroffen.
Die BIPOC communities müssten, so die FFF Auckland, Neuseeland, die Bewegung selbst führen. Dies sei nicht Aufgabe der „Weißen“.
FFF Deutschland wiederum, referierte Luisa Neubauer, habe auch lange darüber diskutiert. Man habe selbstkritisch erkannt, so wie bislang ginge es nicht weiter. „Mit Carla Reemtsma und mir stammen zwei der Bundessprecher:innen aus einer wohlhabenden Hamburger Familie, die zudem noch vom Tabak aus Übersee profitiert hat“.
Auf diese Weise werde die gesellschaftliche Realität in Deutschland nicht abgebildet. Aus der privilegierten Sicht heraus sei der Klimaschutz „im Namen der Betroffenen nicht (zu vertreten)“.
Für sich selbst kündigte sie an, als Mitglieder:innen der Partei der Grünen würden hinreichend Möglichkeiten bestehen, die Politik zur „Rettung des Klimas“ mitzugestalten.
Die Grünen kündigten dem Bericht nach gleichfalls an, die Defizite bei der Repräsentation bestimmter Gruppierungen zu bekämpfen. Die Deutsche Umwelthilfe hingegen wird sich hinsichtlich der Diversität nicht ändern wollen. Bei der SPD wird, so Umweltministerin Svenja Schulze, über neue Antworten hinsichtlich der Identitätspolitik nachgedacht werden müssen, wenn sich auch die Klimabewegung (nun) damit beschäftigt.