Die FDP hat sich als einzige der größeren Parteien deutlich gegen die Einführung des 2G-Modell ausgesprochen. Dem „Tagesspiegel“ vom Montag gegenüber betont die Partei, dass sie die 3G-Regel weiterhin für die bessere Variante halte.
Menschen sollten nicht einfach weggesperrt werden
2G ist eine Variante, bei der Organisationen und Gruppierungen lediglich Menschen in ihre Räumlichkeiten lassen, die entweder als genesen oder geimpft (vollständig) gelten. Ungeimpfte können dabei nicht einmal mit einem negativen PCR-Test Zutritt erlangen.
Das Modell wird im Bundesland Hamburg nun praktiziert, in dem die Organisationen selbst darüber befinden dürfen, welches Modell sie anwenden. Gastronomie-Betriebe etwa, die „2G“ anwenden, haben eine spätere Sperrstunde als die Konkurrenz. Insofern rechnen Beobachter damit, dass sich zahlreiche Unternehmen dem Modell anschließen werden. Ähnliche Wahlmöglichkeiten haben künftig in Hamburg auch Kinos, Theater und Museen.
Die 3G-Regel sieht vor, dass entweder Getestete, Geimpfte oder Genesene jeweils einen Eintritt haben können. Die FDP nun zeigt sich liberal und wehrt sich gegen den 2G-Ansatz. Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Marco Buschmann, äußerte dem „Tagesspiegel“ gegenüber: „Es gibt klügere Infektionsbarrieren, als Menschen einfach wegzusperren, aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen oder gar das öffentliche Leben wieder lahmzulegen“.
Die Partei stehe zur 3G-Regelung. Mit einem negativen Testergebnis wäre die Gefahr „ der Infektion eines anderen Menschen“ aus Sicht von Buschmann „drastisch reduziert“. Die Überlegung knüpft an die Überlegungen anderer Beobachter an. Die verweisen darauf, dass die Maßnahmen mit hohen Inzidenzwerten begründet werden, die auf Basis von PCR-Tests festgestellt werden. Dieselben Tests müssten demnach auch bei der Ansteckungsdiskussion anerkannt werden können.