Jüngst wurde diskutiert, bei Notfallbehandlungen eine Eigenbeteiligung einzufordern. Nun wendet sich die FDP in Person ihres gesundheitspolitischen Sprechers Andrew Ullann dagegen. Er bezweifelt den steuernden Effekt der Zahlung.
Notfallbehandlung – selbst auch zahlen oder nicht?
„Die FDP hat Forderungen von Kinderärzten nach einer Gebühr für Notfallbehandlungen zurückgewiesen. „Dass Eltern besonders besorgt sind, wenn es um die Gesundheit der Kinder geht, kann ich gut verstehen“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, am Montag.
„Gerade deshalb ist es wichtig, dass der Pickel am Po oder die einfache Erkältung nicht zum Notfall gemacht wird und so unnötig wichtige Ressourcen bindet.“ Ob eine Gebühr hier den gewünschten steuernden Effekt habe, bezweifle er aber. „Eine Gebühr könnte eher sozial Benachteiligte abschrecken und keinen Effekt auf jene haben, die es sich leisten können.“ Was man stattdessen brauche, sei Gesundheitskompetenz und die Zugänglichkeit zu gesicherten Informationen, fügte der FDP-Politiker hinzu.
„Auch eine zentrale telefonische Abfrage vorab kann zu einer Entlastung führen.“ Kinderärztepräsident Thomas Fischbach hatte zuvor in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ eine Gebühr für bestimmte Notfallbehandlungen gefordert. „Die knappen Notfall-Ressourcen werden immer und immer wieder von nicht dringend handlungsbedürftigen Fällen in Anspruch genommen, und damit muss Schluss sein“, sagte er zur Begründung. „Bei echten Notfällen können die Kosten erstattet werden, das ließe sich mit wenig Aufwand umsetzen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Krankenhaus (Archiv), über dts Nachrichtenagentur