Die grüne Familienministerin Lisa Paus hat die Sorgen „von Teilen der ‚Klimakleber'“ als verständlich bezeichnet. Sie habe „großes Verständnis“ für deren Ungeduld. Sie sei gleichsam nicht zufrieden mit den Ergebnissen, die beim jüngsten Klimagipfel erzielt worden waren. Dennoch erinnerte sie daran, dass der Rechtsstaat bei der Wahl der Mittel das Maß aller Dinge sei. Wer sich über den Rechtsstaat hinwegsetzt, würde auch mit den Konsequenzen zu tun haben. Das wird die wenigsten Menschen wenig überraschen – oder?
Sorgen verständlich, so Lisa Paus
„Familienministerin Lisa Paus (Grüne) kann die Sorgen der sogenannten „Klimakleber“ in Teilen nachvollziehen. „Ich habe großes Verständnis für die Ungeduld, die viele junge Menschen haben“, sagte sie der „Welt am Sonntag“.
Auch sie sei nicht zufrieden mit den Ergebnissen beim letzten Klimagipfel. In der Wahl der Mittel gelte aber der Rechtsstaat. „Wenn man sich darüber hinwegsetzt, dann hat man auch mit den Konsequenzen zu tun.“ Allerdings ärgere es sie sehr, dass einige den Protest jetzt nutzten, um das Klimaschutz-Thema „wegzuwischen und zu diskreditieren“, so Paus.
„Das ist schäbig.“ Die Klimaaktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ zeigten zuletzt auch bei immer mehr öffentlichen Ereignissen ihren Protest: So wurde am Tag des Mauerfalls das Brandenburger Tor besetzt, an Weihnachten dort die Spitze eines Weihnachtsbaumes abgeschnitten, zuletzt störten Aktivisten vor laufenden Kameras das Dreikönigstreffen der FDP. Aber nicht alle Aktionen gelingen: Ein Weihnachtsgottesdienst wurde anstatt der Live-Sendung vorher aufgezeichnet, was die Aktivisten nicht rechtzeitig mitbekamen, und in der Hamburger Oper klebten sie sich an einem Geländer fest, das mit einem Handgriff mitsamt der Protestler entfernt werden konnten.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Klimaprotest, über dts Nachrichtenagentur