Wladimir Putin ist bereit, Atomwaffen einzusetzen, vermutet der frühere Generalinspekteur der NATO, Harald Kujat, einem Bericht nach. Er warnte zudem davor, nun Waffen in die Ukraine zu liefern. Die kämen ohnehin bei den russischen Soldaten an.
Atomwaffen-Einsatz laut Ex-NATO-Generalinspekteur Kujat denkbar
Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Der ehemalige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Ex-Generalinspekteur Harald Kujat, befürchtet den Befehl zum Einsatz von Atomwaffen durch Russlands Präsident Wladimir Putin. Das sagte er der „Rheinischen Post“ und dem „General-Anzeiger“ (Samstagausgaben).
„Man kann Putins Worte durchaus so verstehen, dass er bereit ist, auch Nuklearwaffen einzusetzen, falls es durch das Eingreifen des Westens zu einem großen Krieg zwischen Russland und der NATO kommt.“ Auch US-Präsident Joe Biden habe dieses Risiko eines russischen Atomwaffeneinsatzes gesehen, als er den Einsatz von US-Truppen in der Ukraine ausgeschlossen habe. Zugleich sprach sich Kujat dagegen aus, der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt noch Waffen aus Deutschland zu liefern. „Wenn Deutschland jetzt, in dieser Lage, weiteres Material an die Ukraine liefern will, ist das ziemlich naiv. Wenn Russland den Krieg so wie bisher weiterführt, was ich für sicher halte, kommt dieses Gerät bei den Russen an, nicht mehr bei den Ukrainern.“
Der frühere Vorsitzende des NATO-Militärausschusses hält einen lang andauernden Guerilla-Krieg in der Ukraine für möglich. „Wladimir Putin muss sich auf einen Krieg nach dem Krieg einstellen“, so Kujat. Am Beispiel der Sowjetunion in Afghanistan könne Putin sehen, „wie lang, verlustreich und letztlich erfolglos ein Guerilla-Krieg ist. Auch in der Ukraine könnte ihm so etwas drohen, wenn etwa die USA den Widerstand der Ukrainer mit Waffen unterstützen, so, wie sie die Mudschaheddin seinerzeit mit Flugabwehrwaffen und anderen modernen Waffen ausgerüstet haben.“
Die großen Verluste der Sowjets in Afghanistan seien bis heute in Russland präsent. „Es besteht also auch die Möglichkeit, dass die Stimmung im Land kippen und sich auch gegen den Präsidenten richten könnte.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur