Eine kleine Überraschung für all jene, die vor einigen Jahren der damaligen Regierung und später auch den Grünen glaubten, Glyphosat würde verboten. Die EU-Kommission hat jetzt verfügt, dass Glyphosat für weitere zehn Jahre genutzt werden kann. Die Beruhigung durch die EU-Kommission folgt auf dem Fuss: Es wird neue „Auflagen und Einschränkungen geben“.
EU-Kommission entscheidet praktisch im Alleingang
Die aktuelle Zulassung für Glyphosat wäre im Dezember ausgelaufen. So wurde beantragt, die Zulassung zu verlängern. Im sogenannten Berufungsausschuss der EU haben sich nicht hinreichend viele Vertreter der EU-Staaten für eine Zulassung für weitere zehn Jahre ausgesprochen, aber auch nicht genügend dagegen. Deshalb hatte die EU-Kommission nun das Recht, selbst zu entscheiden. Sie hat sich zugunsten des „Pflanzenschutzmittels“ entschieden.
Die weitere gute Nachricht, wenn man sie denn so verstehen möchte: Es geht bei Glyphosat um die Frage, ob das Mittel krebserregend ist oder jedenfalls sein könnte. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat in einer „aufwendigen Untersuchung“ vor kurzem festgestellt, dass keine „inakzeptablen Gefahren“ von dem Pflanzenschutzmittel ausgehen. Aber es würde in mehreren Bereichen „Datenlücken“ geben. Das betrifft z. B. die „ernährungsbedingten Risiken für Verbraucher“, aber auch die Risikobewertung für Wasserpflanzen.
Der Artenschutz ist mit den vorliegenden Daten auch noch nicht geklärt, heißt es.
Die Meinungen gehen in diversen Kommentaren unter Medienberichten weit auseinander. Die einen halten Glyphosat für unbedenklich – es sei denn, man sei eine Pflanze, die anderen verweisen auf eine „Toxizität“. Bislang allerdings war man in Deutschland seit Jahren davon ausgegangen, die jüngste Zulassung vor Jahren sei die letzte ihrer Art gewesen. Sie war es nicht.