Texas hat als erster US-Bundesstaat die Maskenpflicht aufgehoben. Das teilte der republikanische Gouverneur Greg Abbott am Dienstag den US-Medien mit: „Die Aufhebung der landesweiten Vorschriften bedeutet aber nicht das Ende der persönlichen Verantwortung“, so Abbott. „Es ist nur so, dass jetzt staatliche Mandate nicht mehr benötigt werden“, sagte er. Die Aufhebungen treten am 10. März in Kraft. Restaurantbesitzer in Texas, die bereits fast vollständig geöffnet sein durften, wollen ihre Covid-19-Schutzmaßnahmen nun ebenfalls lockern.
Wachsende Zahl von Lockerungen
Der texanische Gouverneur reiht sich damit in eine wachsende Zahl von Gouverneuren in den USA ein, die die Corona-Beschränkungen lockern. Wie im Rest des Landes ist auch in Texas die Zahl der Infektionen und Todesfälle gesunken. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen fiel auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2020. Nur in Kalifornien und New York, wo besonders rigide demokratische Gouverneure regieren, sollen die Covid-19-Todesfälle angeblich gestiegen sein. Gouverneur Gavin Newsom aus Kalifornien bezeichnete die Lockerungen Abbotts als „absolut rücksichtslos“.
Abbott ist jedoch fest entschlossen. Er sagte, die Einschränkungen der Wirtschaft müssten angesichts der fortschreitenden Impfkampagne ein Ende haben. Neben der Aufhebung der Maskenpflicht werden auch die Kapazitätsgrenzen in Geschäften und Restaurants gesetzlich aufgehoben. Laden- und Lokalbesitzern in Texas ist es nun erlaubt, Hygieneauflagen nach eigenem Ermessen aufzuerlegen oder zu erlassen. Die Texaner wurden dazu aufgerufen, sich eigenverantwortlich verantwortungsbewusst zu verhalten, damit das Infektionsgeschehen auf dem niedrigen Level bleibe.
Gegenwind kommt von den Behörden, die die Corona-Maßnahmen begrüßt haben, etwa die CDC. Die Seuchenschutz-Behörde „mahnte“, dass die „Zeit, die Corona-Auflagen voreilig aufzuheben, jetzt noch nicht gekommen sei“. Doch Abbott ist mit seiner Entscheidung, die Maßnahmen größtenteils aufzuheben, nicht alleine. Nur wenige Tage später erklärte der republikanische Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, dass auch in seinem Bundesstaat die Maskenpflicht sowie die Kapazitätsgrenzen in Restaurants und Firmen ab Mittwoch beendet sind.
In Texas wurden bereits knapp 6 Millionen Menschen geimpft. Die Anzahl der Impfungen steigt etwa um eine Million pro Woche. Abbott schätzt, dass bereits über 10 Millionen texanische Bürger durch das Corona-Virus infiziert und dadurch immun geworden sind. Mehrere Experten vermuten, dass mindestens die Hälfte der 29 Millionen texanischen Einwohner bereits immun gegen das Virus ist.