Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat nun in einem Rückblick die Corona-Zeit für die jüngsten Umfrageentwicklungen unter Jugendlichen verantwortlich gemacht. Die Zeit des Wegsperrens sei u.a. dafür verantwortlich, dass es jetzt einen Rechtsruck unter den jungen Menschen geben würde. Zudem würde sie ihre Forderungen nach einer Impfpflicht für alle Altersklassen „differenzierter“ sehen.
Die Corona-Zeit wird aufgearbeitet
Strack-Zimmermann geht davon aus, dass die Corona-Zeit nun aufgearbeitet würde – und impliziert damit wohl auch, dass die Rolle staatlicher Organe bei der restriktiven Politik untersucht wird. Näher würde sie nicht darauf eingehen, so ein Bericht.
Die Politikerin hatte sich vor knapp 1,5 Jahren bereits zur Impfpflicht geäußert. „Als wir Anfang dieses Jahres (2022, d. Red.) im Deutschen Bundestag über die Impfpflicht diskutiert haben, habe ich diese für alle Altersgruppen befürwortet.“ Es sei nicht ihr politisch erstes Thema gewesen. Zudem fehle ihr die Erfahrung und Kenntnis der Fachkollegen im Bundestag.
Sie „empfand aber aus dem Bauch heraus die Impfpflicht zu diesem Zeitpunkt als richtige Maßnahme.“ Sie sehe dies heute – also Ende 2022 – „differenzierter“, meinte sie damals und schloss aus, sich „ohne Weiteres“ noch einmal so für die Impfpflicht einzusetzen.
Dies dürfte indes einer der Kritikpunkte an dem damaligen Verhalten von Strack-Zimmermann wie auch der sonstigen Politiker sein: Entscheidungen aus dem Bauch heraus oder aber auf Druck sonstiger Stellen. Damit würde sich auch die Frage erheben, welche Entscheidungen ohne hinreichende Fachkenntnis gleichfalls „aus dem Bauch heraus“ getroffen werden. Oder ob Entscheidungen, die – weil niemand alles weiß und kann – aus dem Bauch heraus getroffen werden, tatsächlich hinreichend so gekennzeichnet werden. Kritik gegen Entscheidungen damals wurde oft genug ohne Bezug zur inhaltlichen Begründung er Kritik vehement zurückgewiesen -auch aus dem Bauch heraus?
Hintergrund der aktuellen Einordnung durch Strack-Zimmermann, was die gesamte Corona-Politik betrifft, sind Umfrageergebnisse, wonach 22 % der Menschen zwischen 14 und 29 Jahren die AfD wählen würden. Strack-Zimmermann sieht dies als Ausdruck „sozialer Wunden“ durch die Corona-Zeit.