Wie gut sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland noch? Je nach Colour streiten Politiker darum. Zumindest unter den Familienunternehmern scheint die Meinung indes recht einhellig zu sein. Der Verband der Familienunternehmer jedenfalls glaubt ermittelt zu haben, dass gut 50 % der Mitglieder, ergo Familienunternehmen, nicht mehr in Deutschland investieren wollen.
50 % der Familienunternehmen wollen lieber ins Ausland gehen
Das bedeutet mehr oder weniger schnell, diese Unternehmen würden ins Ausland gehen. „Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen plant demnach, den Anteil ihrer ausländischen Investitionen zu erhöhen“, so die Studie des Ifo-Instituts und der Stiftung Familienunternehmen.
Gleich 56 % der befragten Unternehmen erwarten demnach auch, dass in Deutschland in den nächsten fünf Jahren weniger investiert würde. Unter den großen Unternehmen scheint die Stimmung noch etwas schlechter zu sein. Der Anteil der Unternehmen, die ohnehin international agieren und ihre Investitionen eher in das Ausland verlegen wollen, liegt bei 75 %. Zu dieser Gruppe rechnen Unternehmen wie VW, Bosch oder die Schwarz-Gruppe.
Grund für die schlechte Stimmung sind dieser Erhebung nach die hohen Energiepreise sowie die drohenden Abschaltungen. Gemeint ist die Sorge davor, dass genug Energie zur Verfügung stehen wird, sprich hier Strom.
In den USA etwa ist der Strom günstiger. Möglicherweise planen etwa 26 % der Unternehmen auch aus diesem Grund, sich in die USA zu verändern oder dort mehr zu investieren. Auf Platz zwei dieser Pläne folgt mit dem Abstand von rund 10 % Polen. Das dürfte u.a. der räumlichen Nähe geschuldet sein.
Alarmierend dürfte auch sein, dass die Investitionen aus dem Ausland in Deutschland sinken. 2022 seien, so das Institut der deutschen Wirtschaft, gut 125 Mrd. Euro mehr aus Deutschland abgewandert als investiert worden sind.