Energiewende in der Kritik – hohe Preise, viel Abhängigkeit und unsichere Versorgung?

Die deutsche Industrie wandert teils ab, die Energiepreise sind auf hohem Niveau – im internationalen Vergleich – und Robert Habeck denkt aktuell über neue Kraftwerke nach, Gaskraftwerke – und ist auch für die Kernfusion offen. Ist es ein selbst geschaffenes Problem der aktuellen Regierung – und was wäre zu tun? Ein Nobelpreisträger aus den USA hat sich zuletzt dazu geäußert – und dies ist einer der wichtigeren Beiträge der Woche.

Nun hat sich der frühere US-Energieminister von Barack Obama (im Amt von 2009 bis 2013) Steven Chu dazu geäußert. Chu hat als Physiker einen Nobelpreis gewonnen. Sein Urteil über die „Grünen“ fällt nach Meinung einer Zeitung „hart“ aus: Die Grünen würden viele „Falschinformationen“ zum Thema verbreiten. Die Politik – in der Zeitung heißt es „Haltung“ – der Partei wäre mit der „zukünftigen Realität nicht vereinbar“.

Grüne mit „Falschinformationen“? Früherer Obama-Minister mit harter Kritik

Konkret kritisiert Chu den Ausstieg aus der Atomenergie (im April 2023 endgültig durchgeführt, d. Red.). Die Regierung sollte die früheren Entscheidungen zur Energiefrage überdenken – eben ganz so, wie es einige Oppositionelle in Deutschland bereits fordern. Dabei führt Chu vor allem die Chemie-Industrie an. Deren Fabriken könnten nicht beliebig an- und ausgeschaltet werden, wenn kein Strom mehr zur Verfügung stünde. Die Versorgung mit Strom würde also deutlich bedeutender als nur für Tage oder Phasen, in denen einfach kein Strom mehr fließt.

Die Industrie also müsse stabil versorgt werden. Der Strom müsse zudem preisgünstig sein – und das 24 Stunden am Tag. „Und wenn sie ihn nicht bekommen, dann werden sie erheblich beeinträchtigt“, so Chu. Das würde dann auch dazu führen können, dass diese Industrie aus dem Land abwandert.

Wer die Atomkraft ablehne, würde offenbar keine Halbleiterfabriken „betreiben“ oder auch Chemiefabriken oder andere Produktionsstätten. Er präzisiert: „Von den Grünen kommen viele Falschinformationen. Wenn diese Leute vernünftig wären, was viele nicht sind, dann würden sie die Atomenergie der Alternative vorziehen, nämlich Gaskraftwerken, deren Treibhausgase man abscheiden muss.“

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