Erstaunlich, wie scharf der Wind derzeit gegen Robert Habeck bläst. Das Unternehmen EnviaM, ein großer Teilnehmer am Energie-Markt, wehrt sich gegen Pläne des Wirtschaftsministers. Der möchte den Strom für Wärmepumpen-Kunden senken, die Gaspreise sollen steigen. Das einfache Muster: Damit sollen Wärmepumpen attraktiver werden.
Habeck: Energie-Riese gegen den Wirtschaftsminister
Der Wirtschaftsminister will mit seinen Maßnahmen den energiebedingten Klimaschutz vorantreiben. Wärmepumpen gelten als wichtiger Baustein gerade in der Wärmezukunft für private Gebäude. Der Einbau von Wärmepumpen wird günstiger werden, so das Versprechen. Das wiederum ist zweifelsfrei zu erwarten.
Schwieriger wird es für die meisten Menschen, die Gebäudesanierung zu finanzieren – und vor allem den Betrieb der Wärmepumpen zu bezahlen. Die werden mit Strom betrieben. Der Strompreis in Deutschland ist gegenwärtig besonders hoch, bei diesen Tarifen hätte die Wärmepumpe wohl kaum eine Chance gegen Gasheizungen, wenn am Markt entschieden würde.
Daher möchte Habeck günstigeren Strom für die Wärmepumpen und den steigenden Gaspreis.
EnviaM macht es anders. Der Strompreis für Wärmepumpen wird zum 1.1. um 4,21 Cent steigen (je bezogen auf Bruttopreise für die KWh). Der Strompreis für Wärmespeicher würde demnach um 4,83 Cent steigen. Das wären bei einem durchschnittlichen Haushalt 367 Euro mehr im Jahr.
Der Preis werde wegen der höheren Beschaffungskosten steigen, heißt es.
Der Gaspreis der Tochter des Unternehmens („Mitgas“) sinkt jedoch. Der wird um 0,94 Cent auf dann noch 14,13 Cent brutto auf einen Preis gesenkt, der indes noch immer über dem Preis der Gaspreisbremse bleibt. Der Gaspreis sinkt insgesamt auf Versorger-Seite heißt es.
Wahrscheinlich ist die Entwicklung höchst ärgerlich für Habeck und Co. Die Energiewende hakt noch immer an verschiedenen Ecken.