Der Markt entscheidet sich langsam, aber stetig gegen die politischen Wünsche in Deutschland – nun rückt mit dem Autovermieter Hertz ein weiterer Autovermieter von den Vorgaben ab. Einer Meldung nachverkauft Hertz nun 20.000 Elektroautos und erwirbt stattdessen Fahrzeuge mit Verbrenner-Motoren. Durchaus bitter! U.a. sind die Restwerte der Fahrzeuge – nach geraumer Zeit – geringer (als gedacht). Das wird auch in den privaten Märkten wohl für Unruhe sorgen können. Denn wenn Sie ein E-Fahrzeug hätten, würde dies vermutlich schnell weniger wert sein als gedacht!
Das trifft auch die politischen Pläne hart.
Die Zukunft auf Deutschlands Straßen sind E-Autos – so jedenfalls möchte es die Regierung, so möchte es auch die EU. Anfangs waren Autovermieter den Berichten nach quasi zuversichtlich bis euphorisch. Aktuell kühlt sich die gute Einschätzung der Autovermieter aber offenbar wieder sehr deutlich ab.
Autovermieter sind nicht mehr so richtig begeistert von E-Autos
Offenbar befällt die Profis keine Begeisterung mehr. Das zeigt sich in Äußerungen des Präsidenten des Autovermieterverbands (BAV), Erik Hilgerloh. „Es gibt auf Seiten unserer Mietkunden keine spezielle Nachfrage nach Elektroautos – eher im Gegenteil“. Anders gesagt: Die Nachfrage nach E-Autos ist gering. „Vor zwei Jahren schlossen Hertz und Tesla einen Mega-Deal über 100.000 E-Autos ab. Die Aufmerksamkeit in der Branche war groß. Die Kooperation wurde als Signal zum Durchbruch der Elektromobilität gewertet. Doch nun hapert es an der Umsetzung“, heißt es.
Dafür gibt es Gründe:
„Zu teuer, zu umständlich in der Handhabung, zu hohes Risiko“ (bei der wirtschaftlichen Restwert-Kalkulation der Fahrzeuge).
Zudem würden die Reparaturkosten zu hoch sein. Eine Studie von Versicherungen kommt zum Ergebnis, dass die Kosten für die Reparatur dieser Fahrzeuge 30 bis 35 % über denen von Verbrenner-Fahrzeugen liegen würden. „Grundsätzlich gilt: Nach sechs Monaten wurde jedes Fahrzeug mindestens einmal beanstandet. Der Anbieter Sixt zum Beispiel hält seine Teslas in aller Regel kürzer als ein Jahr“, so ein Hinweis.
Vor allem aber das Restwertrisiko gilt als groß. Üblicherweise werden Verbrenner von den Herstellern wieder übernommen. Bei E-Fahrzeugen liege der Fall anders. Die Hersteller wollten den Verleihern die Fahrzeuge verkaufen. „Die Nachfrage nach gebrauchten Elektroautos sei aber praktisch nicht vorhanden“, so heißt es zum Thema Restwertrisiko dann – wenn die Verleiher verkaufen wollten.