Donald Trump will Zentralbankchef Jerome Powell nicht weiter beschäftigen

Wenn er die Wahl in den USA gewinnt, möchte Donald Trump Jerome Powell als Chef der Zentralbank nicht weiter beschäftigen. Dies geht aus einem Bericht hervor, der Donald Trump dahingehend zitiert, dass Powell wohl Wahlkampfhilfe für Joe Biden betreiben solle. Trump hätte das Recht als neuer Präsident, den Chef der Fed neu zu benennen und dabei – beispielsweise – auch Jerome Powell zu wählen. Er sehe davon ab. Denn Powell habe vor, die Zinsen zu senken. Damit würde dies eine Wahlkampfhilfe für Joe Biden sein. Ein zweifelhaftes Argument.

Zinsen senken – ist dies Wahlkampfhilfe?

Die Frage, ob dies schon eine Wahlkampfhilfe ist, darf gestellt werden. Denn die Zinssenkungen, die in den USA tatsächlich anstehen können, sind eine Reaktion auf die letztlich sinkenden Inflationsraten. Sinkende Zinsen würden den Immobilienmarkt zumindest tendenziell noch einmal anheizen. Zudem würde eine Zinssenkung, so die Vermutung, auch andere Wirtschaftsbereiche stärken. Das allerdings sollte auch das Ziel der Zentralbank sein: Der Wirtschaft und den Menschen nicht im Weg zu stehen.

Das ficht Trump allerdings offenbar nicht an. Auch auf die Aktienmärkte blickt er mit einer doch eigenwilligen Sichtweise. Die Aktienmärkte legen derzeit eine Rallye hin. Die Märkte erreichen neue Höchstkurse. Für Trump ist dies wohl nicht überraschend. Denn die Märkte würden trotz der schlecht laufenden Wirtschaft darauf setzen, dass er, Trump, in das Weiße Haus einziehen würde. „Weil sie glauben, dass ich gewählt werden werde“, so Trump, würde die Wall Street die Kurse nach oben laufen lassen. Tatsächlich verhält sich die Fed wie immer: Relativ zinsneutral, weil sie auf die Inflationsrate achtet.

Aber dennoch: Ausgeschlossen ist wie stets nichts. Es kann auch sein, dass Trump schlicht Recht hat, was die Fed-Hilfe für Biden betrifft. Oder?