Die Inflationsrate dürfte Deutschland und seine Verbraucher noch für mindestens zwei Jahre belasten, nimmt das Wirtschaftsforschungsinstitut DIW an. Der Anstieg des Erdölpreises mit dem Aufschlag von 20 % im März sollte demnach alleine reichen, um die Preise für über zwei Jahre um 1,5 % höher als ohnehin schon ausfallen zu lassen. Gemeint sein werden Prozentpunkte, darf angenommen werden. Einer der Gründe könnte nun beispielsweise die sogenannte Lohn-Preis-Spirale sein, also eine Anpassung der Löhne an das steigende Preisniveau. Nicht deutlich wird in der hier zitierten Studie, was passiert, wenn die Preise durch ein Öl-Embargo beeinflusst werden könnten. Das Szenario wird – so ist andernorts vermutet worden – die Inflationsrate weiter steigen lassen.
Hohe Inflationsrate wegen gestiegener Ölpreise
„Allein der Anstieg des Erdölpreises um etwa 20 Prozent im März wird die Verbraucher noch länger belasten. Der Preissprung wird die Verbraucherpreise über mehr als zwei Jahre um 1,5 Prozent höher ausfallen lassen, zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), über die das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) berichtet.
Die Erzeugerpreise fallen durch den Ölpreisschock im März innerhalb eines halben Jahres um sechs Prozent höher aus, flachen danach aber wieder ab. Die Verbraucherpreise sind nicht gleich so stark, dafür länger betroffen. Die Studie zeigt zudem nur die direkte Folge durch den Ölpreisanstieg. Daraus können sich aber weitere inflationstreibende Effekte ableiten.
Malte Rieth, Co-Autor der Studie, nennt eine Lohn-Preis-Spirale als Beispiel. Ob es bei einem Ölembargo einen starken Inflationseffekt geben würde, ist laut Rieth fraglich. „Es ist denkbar, dass sich der Effekt in Grenzen hält, weil die anderen Öl-Lieferanten ohne Russland immer noch in Konkurrenz stehen würden“, sagte er.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur