Die Diskussion um die Ziele der USA, der NATO und auch Deutschlands in Afghanistan hält an. In diesem Zusammenhang erinnerte ein Portal aus der Schweiz an ein Interview, dass der frühere Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski 1998 gegeben hatte. Darin stellte der Funktioniär klar, dass die CIA bereits vor „den Russen in Afghanistan“ gewesen sei und dort die Mudschaheddin untersüttz habe. Die CIA sei sechs Monate vor der russischen Invasion im Land gewesen…
Offizielle Version ist falsch
Der Funktionär berichtete, dass die offizielle Version der Geschichte damals behauptete, die CIA habe die Mudschaheddin im Jahr 1980 und damit nach dem Einmarsch der sowjetischen Armee am 24.12.1979 unterstützt. Die Intention war offensichtlich, so lässt sich auch heute noch rekonstruieren: Die CIA würde quasi eine Art von Vorwärtsverteidigung zugunsten des Westens betrieben haben.
Allerdings, hier setzt die Erzählung wieder ein, hat der damalige US-Präsident Jimmy Carter bereits am 3. Juli 1979 die „erste Direktive zur geheimen Unterstützung der Gegner des (damalige) prosowjetischen Regimes in Kabul unterschrieben. Er selbst – der Sicherheitsberater – habe an dem Tag Carter eine Notiz geschrieben, in der er den Präsidenten gewarnt habe, dies würde seiner Meinung nach zu einer sowjetischen Militärintervention führen. Die kam dann ja auch.
Die US-Regierung habe die Sowjets damals nicht „drängen“ wollen, aber „bewusst die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie es tun werden“. Dabei stellte sich die Frage, was wichtiger sei: Die „Taliban oder der Untergang des Sowjetimperiums“? „Ein paar islamische Extremisten oder die Befreiung Mitteleuropas und das Ende des Kalten Krieges“. Mit anderen Worten: Die USA haben damals bewusst die Eskalation durch die Sowjets in Kauf genommen bzw. gefördert. Eine erstaunliche historische Erkenntnis zu den Vorgängen rund um Afghanistan.