Barzahlungen werden immer mehr zum Thema in der EU: Die möchte die digitale Zahlungsweise forcieren. Demgegenüber ist das Musterländle des elektronischen Geldes, Schweden, nun umgekehrt unter neuer Regierung wieder bereit, das Bargeld zu forcieren. Demnach soll nun die neue konservative Regierung in Schweden den Versuch unternehmen, die wichtigen Grundlagen des Lebens auch bar kaufen zu können. In einer Zeitung heißt es dazu: „Lebensmittel muss man mit Bargeld bezahlen können“.
Schweden: Niemand soll ausgeschlossen werden
Dabei soll nicht ausdrücklich die von vielen vermisste Freiheit des Barzahlens verteidigt werden. Der Finanzmarktminister Niklas Wykmann wird damit zitiert: „Im Grunde geht es darum, dass niemand von der Möglichkeit des Bezahlens ausgeschlossen wird“.
Es sollte in zweierlei Hinsicht möglich bleiben, mit Bargeld zu zahlen. Zum einen sollte es denjenigen ermöglicht werden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an die digitalen Zahlungsmöglichkeiten herankommen. Zum anderen ginge es auch darum, in Krisenzeiten oder im Krieg noch zahlen zu können.
Dem Bericht nach soll nun ein Sonderberichterstatter Vorschläge für Initiativen entwickeln. Damit sollte die „Fähigkeit von Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen“ unterstützt werden, Bargeld zu nutzen. Es sollte vor allem um Lebensmittel gehen, um Medikamente und um Kraftstoff, wie der Bericht ausführt.
Die Initiative reiht sich ein in die Entwicklung verschiedener Länder. So ist in Italien die neue Regierung aktiv geworden und hat nun „gegen den Widerstand der EU-Kommission“ die Grenze für Barzahlungen auf 2.000 Euro angehoben. Damit ist die Höhe der Begrenzung mal eben verdoppelt worden.
In Österreich soll das Recht auf Barzahlung in der Verfassung festgeschrieben werden. Norwegen hat die Annahme von Bargeld zur Verpflichtung erhoben.