Die Pflegeversicherung steht nach Ansicht des Präsidenten der Diakonie, Ulrich Lille, vor einem „Kollaps“. Sie müsse derzeit mit Darlehen „über Wasser gehalten werden“, so ein Bericht. Der Eigenanteil der Heimbewohner in einigen Bundesländern habe annähernd 2.600 Euro monatlich erreicht. Bald sind möglicherweise auch 4.000 Euro nicht mehr ausgeschlossen, heißt es. Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist gefordert, umfassende Reformen vorzulegen. Die Zeit des „Durchwurschtelns ist vorbei“, so der Funktionär.
Lauterbach: Funktionär klagt an – „Die Zeit des Durchwurschtelns ist vorbei“
„Der Präsident der Diakonie, Ulrich Lilie, rechnet mit einem massiven Anstieg der Eigenanteile für Bewohner von Pflegeheimen und fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu einer umfassenden Pflegereform auf. „Die Pflegeversicherung steht vor dem Kollaps“, sagte der Chef der evangelischen Wohlfahrtsorganisation dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Sie müsse derzeit mit Darlehen über Wasser gehalten werden. Gleichzeitig hätten die Eigenanteile der Heimbewohner in einigen Bundesländern bereits fast 2.600 Euro erreicht. „Weitere massive Sprünge werden folgen, denn die seit September geltende bundesweite Bezahlung der Pflegekräfte nach Tarif schlägt voll auf die Eigenanteile durch. Dann sind bald auch 4.000 Euro nicht mehr ausgeschlossen“, sagte er. Bereits jetzt sei eine wachsende Zahl von Heimbewohnern auf Sozialhilfe angewiesen, so Lilie. „Es kann doch nicht sein, dass Leute, die ihr Leben lang gearbeitet haben und kleine Renten haben, nun gesagt bekommen: Du kriegst jetzt ein Taschengeld und das war`s dann für dich.“ Lauterbach forderte er zu einer umfassenden Reform auf. „Die Zeit des Durchwurschtelns ist vorbei, ansonsten fährt das System an die Wand“, mahnte er.“
Karl Lauterbach ist innerhalb der Regierung der zuständige Fachminister.