Der „Hochlauf von Wärmepumpen“, von dem in Regierungserklärungen oft genug die Rede ist, stockt derzeit. Derzeit werden Wärmepumpen wieder unbeliebter, geht aus Daten des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor. Der Markt wachse langsamer als davor. Die mit fossilen Energieträgern betriebenen Systeme, also Öl- und Gasheizungen, würden nun wieder beliebter.
Drittes Quartal: Wärmepumpen im Neuverkauf 26 %, Gasheizungen bei 63 %
Das Datenmaterial spiegelt besonders den Verkauf im 3. Quartal wieder. Der Anteil bei den Neuverkäufen sinkt für die Systeme mit Wärmepumpen auf 26 %. Die Gasheizungen nehmen den Daten nach einen Anteil von 63 % ein. Ölheizungen liegen beim Neuverkauf (!) bei 9 %. Damit würden Wärmepumpen beim Marktanteil um drei Prozentpunkte nach unten laufen, so die Zahlen.
Tatsächlich sind verschiedene Umstände für diesen Verlauf denkbar:
- Die Regierung hat umfassende Hilfe beim Einbau von Wärmepumpen (oder alternativen Systemen, die als Teil der Erneuerbaren Energiequellen) dienen, versprochen. Möglicherweise warten die Haushalte einfach nur ab, welche Förderungen ihnen noch zuteil werden können.
- Zudem gibt es gelegentlich Beiträge, die davon sprechen, Wärmepumpen würden sich auch technologisch weiter entwickeln – vielleicht misstrauen Haushalte dem gegenwärtigen Stand der Technik noch.
- Schließlich stellt sich die Frage, ob Wärmepumpen nicht günstiger werden – genau dieses Versprechen hat die Politik dazu auch gegeben. Der Einbau ist selbst mit staatlicher Unterstützung aktuell ungewöhnlich teuer.
Dabei erlebt die Branche der Heizungsbauer offenbar sogar einen Boom. Die Heizungsverkäufe seien in den ersten neun Monate um 46 % höher als im Jahr zuvor, so die Mitteilung. Das wiederum zeigt auf der anderen Seite vielleicht auch, dass die Haushalte auf die Neuregelungen doch reagieren – mit dem Kauf alter Systeme.