Führt Corona langfristig zu einer Verarmung der Menschen? Möglicherweise. Bei den Superreichen stellt sich der Trend momentan allerdings eher gegenläufig dar. Ihr Reichtum hat während der Krisenmonate stark zu genommen. Das geht zumindest aus einer Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group hervor.
Zum exklusiven Club der Superreichen zählen Menschen mit einem Finanzvermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar. Ihre Zahl wuchs im Krisenjahr 2020 um 6.000 auf nunmehr rund 60.000 Personen. Sie besitzen zusammengenommen den nur schwer vorstellbaren Betrag von 22 Trillionen US-Dollar, was rund 15 Prozent des weltweiten Gesamtvermögens entspricht.
Seit dem Jahr 2015 wächst diese Personengruppe jährlich um 9 Prozent. An der Spitze des Rankings stehen noch die Superreichen aus den USA. China ist aber auf dem Weg, die Vereinigten Staaten bis zum Ende der Dekade als führende Nation abzulösen, zumindest was die Zahl der besonders wohlhabenden Personen betrifft. Auf dem dritten Platz liegt Deutschland mit 2.900 Superreichen.
Die Privatvermögen erreichen neue Rekordwerte
Das Vermögen ist nicht nur weltweit sehr unterschiedlich verteilt. Auch innerhalb der Bevölkerungen konzentriert es sich bei den Babyboomer-Jahrgängen. Diese heute 51 bis 71 Jahre alten Menschen besitzen rund 70 Prozent aller weltweiten Ersparnisse. Nur rund 20 Prozent sind der Generation X, also den 35- bis 50-Jährigen zuzurechnen. Die noch sehr jungen Millennials (unter 35 Jahre) kommen allerdings bereits auf einen Anteil von zehn Prozent.
In Zukunft wird sich die Statistik sehr stark verändern. Die Boston Consulting Group erwartet, dass die Vermögen in Asien sehr viel schneller und stärker wachsen werden, als jene in Europa oder in den USA. Schon in nur fünf Jahren könnten sich die heutigen Werte in Asien annähernd verdoppelt haben.
Im Jahr 2020 haben sich die Sachwerte im Vergleich zu den Finanzanlagen wie beispielsweise Anleihen wesentlich besser entwickelt. Ihr Anteil am Gesamtreichtum hat sich nahezu verdoppelt. Angeführt wird dieser Sektor von den Immobilien. Ihr Wert beläuft sich inzwischen auf 235 Trillionen US-Dollar und steht damit für rund 48 Prozent des weltweiten Vermögen.