Einkommenseinbußen aufgrund der Corona-Pandemie und der mit ihr verbundenen Maßnahmen, das ist für 39 Prozent der deutschen Haushalte keine graue Theorie, sondern bedrückender Alltag. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage, welche die Unternehmen Creditreform und Boniversum durchgeführt haben.
Befragt wurden bundesweit zwischen dem 27. und 29. April 1.000 Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren. Dabei wurde die Erhebung der Daten online durchgeführt. Die letzte Vergleichsumfrage zu diesem Thema war im Oktober 2020 erhoben worden. Seitdem hat sich die Lage für viele Haushalte deutlich verschlechtert.
Mehr als jeder dritte Haushalt (39 Prozent) verzeichnet Einkommenseinbußen. Das sind vier Prozentpunkte mehr als noch im Oktober. Als Gründe wurden Kurzarbeit (36 Prozent), Wegfall oder reduzierte Ausübung von Nebenjobs (21 Prozent), Einbußen bei der selbständigen Arbeit und der Verlust des Arbeitsplatzes (12 Prozent) genannt.
Die Furcht vor nicht bezahlbaren Kosten wächst
Das geringere Einkommen hat bange Blicke auf die zu bezahlenden Kosten zur Folge. Fast jeder dritte Haushalt (29 Prozent) fürchtet sich davor, bestimmte Kosten in den nächsten zwölf Monaten nicht mehr bezahlen zu können. Auf dieser Liste führen die Heiz- und Energiekosten mit 28 Prozent. Die Kosten für die Miete nicht mehr stemmen zu können, fürchten ebenfalls 28 Prozent der Befragten. Steuern und Versicherungen sind für 20 Prozent der Befragten ein Grund zur Sorge.
Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) gab an, wegen der Corona-Krise geringere Ausgaben tätigen zu wollen. 32 Prozent wollen bei Freizeitaktivitäten und beim Urlaub sparen. Bekleidung und Heimtextilien sind ein Bereich, in dem 26 Prozent Zurückhaltung üben wollen, bei Schmuck und Uhren liegt der Sparwille mit 23 Prozent etwas niedriger.
Kritisch zu werten ist, dass 11 Prozent bei der Bildung von finanziellen Rücklagen sparen wollen und gleichzeitig die Neigung zu Anschaffungen auf Kredit sprunghaft gestiegen ist. Sie liegt aktuell bei 40 Prozent. Das sind neun Prozentpunkte mehr als im Oktober 2020.