Der bekannte ZDF-Moderator der „Heute“-Sendung Claus Kleber steht vor seinem Abschied. Anlässlich dieses Ereignissen hat Kleber laut Agenturbericht den „Zustand von Teilen“ im Journalismus in Deutschland kritisiert. Er höre des Öfteren Urteile von Menschen, die sich mit den entsprechenden Angelegenheit nicht hinreichend beschäftigt hätten. Eine Ideologie (neudeutsch: Haltung, d. Red.) würde der faulste Weg für Journalisten sein und den Journalismus gar vergiften. Kritiker des Journalismus haben sich in den vergangenen Monaten ähnlich geäußert, indem sie stets die vorgetragene Haltung bemängelten. Der vor Jahren verstorbene Journalist Hanns-Joachim Friedrichs hatte postuliert, dass sich ein Journalist mit keiner Sache gemein machen solle, auch nicht mit einer guten. Dies sieht Kleber derzeit offenbar als nicht hinreichend gegeben an.
Konfrontation auch im ZDF gefordert
„Vor seiner letzten Sendung als Moderator des ZDF-„Heute-Journals“ hat Claus Kleber Sorge über den Zustand von Teilen des deutschen Journalismus geäußert. „Was ich oft höre von Moderatoren, insbesondere im Hörfunk, lässt mir die Hutschnur hoch gehen“, sagte er der „Zeit“.
Es würden mit „Selbstverständlichkeit“ Urteile abgegeben, „von Leuten, die sich erkennbar mit der Sache nie vertieft beschäftigt haben“. Ideologie sei für einen Journalisten immer der faulste Weg. „Ideologie vergiftet den Journalismus“, so Kleber. Der Moderator äußerte sich auch kritisch über die Programmgestaltung des ZDF und der Öffentlich-Rechtlichen: „Vielleicht sollten wir uns im ZDF wieder konfrontative Formate trauen.“ Die Absetzung des Formats „Frontal“, in dem ein linker und ein rechter Journalist sich stritten, sei zwar nachvollziehbar gewesen, aber damit sei auch etwas verloren gegangen. „Selbst die Kommentare im Öffentlich-Rechtlichen sind oft eher Besinnungsaufsätze“, so Kleber. Dort habe „der journalistische Konsens die Oberhand gewonnen“.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur