Der Ukraine-Krieg wird in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich nicht beendet sein. Die Kämpfe stecken fest, so der Eindruck aus dem sicheren Westen. Nun beschäftigt sich die Netzgemeinde wieder mit den Ursachen des Krieges. So fragt eine Schlagzeile: „Hat dieser CDU-Politiker den geheimen Grund für den Ukraine-Krieg verraten?“ Es geht um den CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter. Der habe eine „Motivation für die Waffenhilfe“ benannt., Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Geht es um Lithium?
Kiesewetter hat sich Rahmen der Sendung „Bericht aus Berlin“ interviewen lassen und Zuschauer-Fragen zur Politik beantwortet. Das Format der Sendung sah vor, dass diese Antworten dann über das Internet, sprich die sozialen Kanäle, verbreitet worden sind. Der „Nachbericht“ nun sorgt für Aufsehen. Kiesewetter besprach u.a. die Konsequenzen eines möglichen Anschlusses der Ukraine an Russland oder an die EU.
„Die Ukraine hat die Wahl, Teil des westlichen Bündnisses der Europäischen Union zu werden oder sich selbst aufzugeben. Und die Ukraine aufzugeben, also Teil der Russischen Föderation zu werden, hätte eine Massenflucht zur Folge“.
So weit, so nachvollziehbar. Der Kern der Diskussionen wurde durch einen Hinweis ausgelöst, der auf die „wirtschaftliche Frage“ abzielt:
„Wenn die Ukraine zerfällt, sind die Folgekosten viel größer, als wenn wir jetzt viel stärker reingehen. Und wenn Europa die Energiewende vollziehen will, braucht sie eigene Lithiumvorkommen. Die größten Lithiumvorkommen in Europa liegen im Donezk-Luhansk-Gebiet. Deswegen will Russland diese – und uns abhängig machen von der Energiewende mit Blick auf Elektromotoren. Also wir haben hier auch ganz andere Ziele noch im Hintergrund. Und deshalb brauchen wir eine vereinte Anstrengung der Bürgerinnen und Bürger, damit unsere Politik, die Rückendeckung hat, mehr für die Ukraine zu tun. Und umgekehrt verdienen unsere Bürgerinnen und Bürger mehr Haltung und Orientierung von der Politik. Ein Bundeskanzler könnte deutlich mehr erklären. Er macht es zu wenig.“
Es ginge also gegebenenfalls um Lithium. Das wird für die Wende in der E-Mobilität benötigt. Tatsächlich ist das indes wahrscheinlich kein „Kriegsgrund“ – den Kiesewetter ist schlicht ein Interessenvertreter eines „Sustainable Lithium-Ion-Hub Ulm“, einer Batterieproduktion. Also benötigt Deutschland – auch – Rohstoffe.