Schon seit Wochen wird gemutmaßt, Karl Lauterbach könnte zu viel Impfstoff für Deutschland bestellt haben. Nun gab das Bundesgesundheitsministerium einem Bericht nach an, dass es mehrere Tausend Dosen Impfstoff vernichten musste, deren Verfallsdatum abgelaufen war. Wie viele Impfstoffdosen aber tatsächlich entsorgt worden sind, wisse das Gesundheitsministerium selbst nicht, hieß es.
Wie viele Impfstoffdosen musste das Bundesgesundheitsministerium von Lauterbach entsorgen?
„Der Bund musste bislang nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums in seinem Zentrallager für Impfstoffe mehrere Tausend Dosen Impfstoff vernichten. Wie das Ministerium erklärt, sind bis zum 7. Februar insgesamt 11.530 Impfdosen aller Hersteller vernichtet worden, berichtet „Business Insider“.
Bis Ende 2021 sind in Apotheken und im pharmazeutischen Großhandel weitere 15.500 Dosen im Müll gelandet. Auch hier war das Verfallsdatum abgelaufen. Möglicherweise liegt die Anzahl vernichteter Dosen aber noch wesentlich höher: Denn das Ministerium gibt an, dass es kaum Informationen dazu hat, wie viele der Fläschchen Moderna, Biontech und Astrazeneca entsorgt wurden: „Ab dem Zeitpunkt der Übergabe (an Apotheken und Großhandel) liegen dem Bund nur insoweit Informationen vor, wie diese an den Großhandel zurückgemeldet werden.“ Heißt also: Eine einheitliche Übersicht, wie viele der Fläschchen ungenutzt abgelaufen sind, gibt es nicht.
Keine der Stellen ist verpflichtet, den Impfstoff-Müll zu erfassen. Von den derzeit in den Kühllagern des Bundes gelagerten Impfstoffdosen laufen etwa 2,9 Millionen bis Ende Mai ab. Bleibt die Nachfrage aber weiterhin so niedrig, würden allein diese Vorräte bis in den September reichen, um alle Impfwilligen mit Impfstoffen zu versorgen. Dabei sind nach wie vor 19,9 Millionen Menschen im Land ungeimpft.
Das entspricht 23,9 Prozent der Bevölkerung. Für vier Millionen von ihnen (4,8 Prozent) ist bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Impfampulle von Moderna, über dts Nachrichtenagentur