Die Freien Wähler waren bis dato vor allem in Bayern beliebt und bekannt. Das kann sich ggf. ändern. Boris Palmer, bundesweit bekannter Oberbürgermeister von Tübingen, möchte sich bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg auf die Liste der Freien Wähler setzen lassen. Die findet im Jahr 2024 statt – und er könnte dann für die Gruppierung in den Kreistag einziehen.
Palmer: „Er passt gut in unsere Truppe“
Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler ist offenbar überzeugt: „Ich denke, er passt gut in unsere Truppe“. Die Freien Wähler sehen sich als unabhängig und seien nur der kommunalen Sache verschrieben. Dabei dürfte jeder seine eignen Ideen einbringen.
Zudem würde es bei den Freien Wählern keinen Fraktionszwang geben. Das wiederum ist nicht erstaunlich. Die Freien Wähler sind im Bundesland Baden-Württemberg keine (!) Partei. Sie sind lediglich als Verein organisiert.
Boris Palmer wird dann sicherlich OB in Tübingen bleiben, hauptberuflich. Er war aus der Partei der „Grünen“ ausgetreten und ist bei den OB-Wahlen in Tübingen sogar gegen eine Grünen-Kandidatur angetreten. Auch die Bundesparteispitze der Grünen hat über lange Zeit schon versucht, Boris Palmer aus der Partei zu drängen.
Die Differenzen reichen über Jahre zurück, insbesondere als Boris Palmer jenseits einzelner Äußerungen, für die er kritisiert worden war, ohnehin als Freidenker innerhalb der Partei gilt oder galt.
Die Freien Wähler sollen nun bei bundesweiten Umfragen mittlerweile bei 3,0 % liegen. Wie weit die Freien Wähler sich in Richtung Bundestagswahlen 2025 noch öffnen werden, ist nicht ganz klar. Die Chancen auf einen Einzug in den Bundestag könnten bei einem Engagement solch prominenter Ex-Grüner wie Palmer sicherlich steigen.