Die Wohnungsnot in Deutschlands Hauptstadt Berlin – lange geführt von einer sozialdemokratisch geprägten Regierung, die inzwischen in dieser Konstellation abgelöst wurde – ist offenbar sehr groß. Die „Berliner Zeitung“ beschreibt Zustände, die dieses Land zumindest seit Jahrzehnten so nicht kennt: Auszubildende, die von außen in die Stadt kommen, finden offenbar kaum Wohnraum. Sie schlafen in Autos.
Auszubildende sollen in die Stadt kommen – ohne Wohnraum
Hintergrund ist der Umstand, dass die Ausbildungsquote in Berlin enttäuschend ist. Die Stadt – so jedenfalls der Eindruck – unterhält sich derzeit sehr intensiv über die Gründe für diesen Mangel. Senat, Wirtschaft und Gewerkschaften diskutierten Ursachen und auch Möglichkeiten. Der Senat streitet derzeit darüber, eine „Ausbildungsplatzumlage“ zu schaffen. Die hatte noch vor der letzten Wahl der rot-grün-rote Senat „auf den Weg gebracht“.
Wer ausbildet, erhielt die „anfallenden Kosten erstattet“, wer sich „weigere“, wird an den Ausgaben der ausbildenden Unternehmen beteiligt.
Dies wurde schon 1976 im Berliner Baugewerbe eingeführt, heißt es. Andere Branche aber hätten noch Probleme, hinreichend Bewerber zu finden – 140 Ausbildungsplätze in Berlin wären noch immer unbesetzt. Hier kommt u.a. die Wohnungsproblematik ins Spiel.
Die meisten Menschen, die eine solche Ausbildung in Berlin aufnehmen, würden „von außerhalb“ kommen, so der DGB. „Nach vier Wochen, die sie im Auto leben mussten, wird ihnen klar, dass es so nicht weitergehen kann“ – mit anderen Worten: die Auszubildenden finden schlicht keinen Wohnraum. Daher wäre es eine Idee, ein „Auszubildendenwerk“ aufzubauen, das Wohneinheiten anbietet – wie bei Studierendenwerken. Problem dabei: Studierende suchen in aller Regle auch, teilweise auch verzweifelt, nach Wohnraum. Es gibt derzeit zu wenig. Ob die neuen Belastungen (Zinsen, Lieferkettenprobleme und steigende Rohstoffpreise, Bau- und energetische Vorschriften) diesen Mangel beheben?